Archiv

02.03.06 - Fulda

Greenpeace-Demo gegen Gentechnik bei LANDLIEBE und WEIHENSTEPHAN

Die Greenpeace Gruppe Fulda protestierte gestern auf dem Universitätsplatz in Fulda gegen das ungelöste Problem von Landliebe- und Weihenstephan-Molkereiprodukten, deren Milch mit Hilfe von genmanipuliertem Soja- und Mais-Futter hergestellt wird. Mit einem übermannshohem Landliebe-Joghurtglas und einer Weihenstephan-Milchflasche wiesen die Umweltschützer darauf hin, dass der Einsatz von Gen-Futter mit dem Idyll nicht zusammen passt, das die Marken in ihrer Werbung zeigen. Auf den beiden Attrappen prangt ein großes Warndreieck mit der Aufschrift „Achtung! Gen-Pflanzen im Tierfutter“. Die Bevölkerung von Fulda hatte die Möglichkeit, bei einer Abstimmung zu Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln mitzumachen und sich an einer Protest-Postkarten-Aktion zu beteiligen.

Bei dieser Verbraucherumfrage beteiligten sich 220 Personen. Von allen beteiligten Personen stimmten 215 Personen gegen Gentechnik im Essen. Des Weiteren unterschrieben 197 Passanten Protest-Postkarten gegen Weihenstephan und Landliebe. Diese „Protestkarten“ wurden der Geschäftsleitung des Herkules-Marktes im EKZ Löhertor überreicht um diese an die Konzernleitung der Supermarktkette weiterzuleiten.

„Landliebe-und Weihenstephan-Produkte sind Mogelpackungen. Mit Liebe zum Land oder mit Alpenidylle haben sie nichts zu tun“ mahnt Michael Kolb von der Greenpeace-Gruppe Fulda, „Wer diese Produkte kauft, entscheidet sich für Gen-Pflanzen im Tierfutter“. Der Anbau von Gen-Soja in Südamerika ist mit verantwortlich für die rasante Urwaldzerstörung und den erhöhten Einsatz von giftigen Spritzmitteln. Gesundheitliche Risiken sind noch weitgehend unerforscht. Bei Fütterungsversuchen mit Gen-Mais an Ratten zeigten die Tiere Veränderungen an Organen und Blutbild.

Landliebe ist eine Marke von Campina, einem der führenden Molkereikonzerne in Europa. Die Molkerei Weihenstephan gehört zu 100 Prozent zur Unternehmensgruppe Theo Mülller GmbH. Greenpeace versucht bereits seit Monaten, beide Unternehmen davon zu überzeugen, den Verbraucherwünschen nachzukommen und Milchprodukte anzubieten, die ohne die Hilfe von Gen-Pflanzen hergestellt werden. Beide Unternehmen weigern sich bislang.

Dass ein kompletter Verzicht auf Gen-Pflanzen im Tierfutter möglich ist, beweisen mehrere Molkereien im In- und Ausland. In Deutschland machen die hessische Upländer Bauernmolkerei und die bayerische Andechser Molkerei vor, wie es geht. In Österreich und in der Schweiz verzichten in Kooperation mit den Großmolkereien NÖM, Kärntnermilch und Emmi bereits über 6000 Landwirte auf den Einsatz von Gen-Pflanzen im Milchviehfutter. Große Molkereien in Deutschland, wie Campina/Landliebe oder Müller Milch beharren jedoch darauf, dass ein Verzicht auf Gen-Pflanzen nicht möglich sei.

Nach Greenpeace Recherchen ist der Landliebe-Joghurt, der Joghurt mit der größten Gewinnspanne auf dem deutschen Markt. Die Landliebe-Milch ist z.T. sogar teurer als Bio-Milch. „Die Verbraucher sollten mit ihrem Geld nicht die Land-Idylle in der Fernsehwerbung finanzieren, sondern echte Qualität.“, fordert Michael Kolb.+++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön