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Diskutierten über die Möglichkeiten zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum (von links) Helmut Grünheid (abd Pflegedienste Bad Hersfeld), Hans Ries (Bürgermeister Heringen), Wolfgang Curth (Vorsitzender CDU-Gemeindeverband Kirchheim), Elisabeth Apel (MIT-Kreisvorsitzende Hersfeld-Rotenburg), Silke Lautenschläger (Hessische Sozialministerin) und Dr. Martin Ebel (Allgemeinmediziner Bad Hersfeld).

03.02.06 - Kirchheim

"Mehr Ärzte als im Rhein-Main-Gebiet" - Gesundheitsversorgung in Waldhessen

Dass die medizinische Versorgung im ländlichen Gebieten für viele Menschen ein wichtiges Anliegen ist, konnte man anlässlich einer Podiumsdiskussion zu diesem Thema feststellen. Rund fünfzig Personen folgten der Einladung der Kreisvorsitzenden der Mittelstandsvereinigung Hersfeld-Rotenburg, Elisabeth Apel MdL, nach Kirchheim.

Da die Bevölkerungszahlen im Ballungsraum fernen ländlichen Raum auch in Zukunft weiter sinken werden, müssten tragfähige und, trotz steigender Gesundheitskosten, bezahlbare Konzepte entwickelt werden, betonte die Landtagsabgeordnete. „Bereits in zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren werden wir rund zwanzig Prozent weniger Einwohner in unserer Region haben“, so Elisabeth Apel. „Gerade in Hinblick auf die für 2006 von der großen Koalition in Berlin angekündigte Gesundheitsreform ist es notwendig einen Blick auf die Bedürfnisse der ländlichen Regionen zu werfen“, führte die heimische Abgeordnete, die auch die Podiumsdiskussion moderierte, weiter aus.

Das Podium war hochkarätig besetzt. Hauptrednerin der Veranstaltung war die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger. „Wir haben eine gute medizinische Versorgung“, so die Ministerin über den jetzigen Zustand in den ländlichen Regionen. Dennoch sei bereits jetzt feststellbar, dass es in naher Zukunft immer schwieriger werde ausreichend Ärzte zur Übernahme von Praxen in den ländlichen Regionen zu motivieren. Lautenschläger ging auch auf die Krankenhaus- oder der Facharztversorgung, die nicht zuletzt durch die Krankenhäuser in Bad Hersfeld und Rotenburg ausgezeichnet sei.

Im Bild links die "Diskanten" (v.l.n.r.) Helmut Grünheid (abd Pflegedienste Bad Hersfeld), Hans Ries (Bürgermeister Heringen), Wolfgang Curth (Vorsitzender CDU-Gemeindeverband Kirchheim), Elisabeth Apel (MIT-Kreisvorsitzende Hersfeld-Rotenburg), Silke Lautenschläger (Hessische Sozialministerin) und Dr. Martin Ebel (Allgemeinmediziner Bad Hersfeld).

Neben der Ministerin kamen aber auch Gesundheitsexperten aus der Region zu Wort. Dr. Martin Ebel schilderte die Problematik aus der Sicht des Allgemeinmediziners, der wie auch der Betreiber des ambulanten Pflegedienstes apd, Helmut Grünheid, die zunehmende Bürokratie für die zurückgehende Motivation junger Mediziner verantwortlich machte, selbst gut eingeführte Praxen zu übernehmen. Der Heringer Bürgermeister Hans Ries forderte auch für die Zukunft eine ausreichende medizinische Grundversorgung der Kommunen, um deren Attraktivität als Wohngemeinden zu erhalten.

Lautenschläger betonte den weitaus größeren Aufwand im ländlichen Raum, um eine zeitnahe medizinische Versorgung gewährleisten zu können. Derzeit kämen auf die Einwohner im Landkreis Hersfeld-Rotenburg rund fünfzig Prozent mehr Ärzte als im Rhein-Main-Gebiet. Dies sei jedoch, so die Ministerin, notwendig, um Patienten weite Anfahrtswege zum nächsten Arzt zu ersparen. Die daraus resultierende geringere Anzahl von Patienten stelle jedoch für die Mediziner ein wirtschaftliches Problem dar. Bei weiterhin sinkenden Bevölkerungszahlen werde sich dieses Problem in Zukunft sogar verschärfen, wie Dr. Ebel aus mehreren Praxisbeispielen zu berichten wusste. Auf die Anregung eines Teilnehmers, in der Region eine Diabetiker-Fußambulanz einzurichten, sagten sowohl die Ministerin als auch die heimische Landtagsabgeordnete ihre persönliche Unterstützung zu. +++

Bildunterschrift:

Diskutierten über die Möglichkeiten zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum: (von Links nach Rechts) Helmut Grünheid (abd Pflegedienste Bad Hersfeld), Hans Ries (Bürgermeister Heringen), Wolfgang Curth (Vorsitzender CDU-Gemeindeverband Kirchheim), Elisabeth Apel (MIT-Kreisvorsitzende Hersfeld-Rotenburg), Silke Lautenschläger (Hessische Sozialministerin) und Dr. Martin Ebel (Allgemeinmediziner Bad Hersfeld).

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