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18.01.06 - Parteien-News 2

GRÜNEN in Osthessen: Gentechnik, mehr Frauen, erneuerbare Energien

FULDA. Das Thema "Gentechnik" stand auf einer Veranstaltung der Grünen Jugend Fulda im Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Kreissprecherin Anna-Lisa Jung wandte sich als Gastrednerin die Fuldaer Landtagsabgeordnete Margaretha Hölldobler-Heumüller an die Gäste der gut besuchten Veranstaltung. Sie gab einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Gentechnik und erläuterte darüber hinaus politische Ziele von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN wie zum Beispiel die Beibehaltung der Haftungsregelung.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Film „Leben außer Kontrolle- Von Genfood und Designerbabies“ von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber, in dem sowohl Gefahren der „grünen“ Gentechnik (Gentechnik an Pflanzen) als auch der „roten“ Gentechnik (medizinische Gentechnik) anhand von Beispielen aufgezeigt wurden.

Im Film und auch im anschließenden Gespräch wurden mehrere Dinge deutlich: Die Verbraucher/ -innen müssen zum einen den Zugang zu Informationen über ihre Lebensmittel haben, das heißt zum Beispiel, dass die Kennzeichnungspflicht verstärkt und auch offensichtlicher werden muss. Aber es wurde auch mehrfach betont, dass jede/r Einzelne den Markt beeinflussen kann, indem er oder sie Lebensmittel aus biologischem Anbau kauft. Des weiteren besteht die Möglichkeit, sich in überparteilichen Organisationen zu engagieren sowie durch Briefe an zuständige Minister/- innen auf den Unwillen der deutschen Gesellschaft, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu akzeptieren, hinzuweisen.

Der anwesende Georg Sedlmaier von der Interessengemeinschaft FÜR gesunde Lebensmittel (kurz: IG FÜR) betonte, dass immerhin 80% der deutschen Bevölkerung gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen.

Die Veranstaltung und der lebhafte Gedankenaustausch zeigten, dass Gentechnik ein Thema ist, das alle angeht und mit größter Sorge betrachtet wird. heißt es in einer Mitteilung abschließend.

"Mehr Frauen auf die Kommunalwahllisten"

MÜCKE. In einem eindringlichen Appell hat Cornelia Bothe (Lautertal) vom Kreisvorstand der Vogelsberger Grünen "mehr Frauen auf die Kommunalwahllisten" gefordert. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung veröffentlicht die Redaktion diesen Brief "IM WORTLAUT".

"In der letzten Zeit findet man fast täglich Berichte über die Listenaufstellungen zur Kommunalwahl in der Zeitung. Wenn man sich die aufgestellten Listen genauer ansieht, fällt auf, wie wenige Frauen darauf zu finden sind. Diese Beobachtung ist um so bedrückender, weil sie eine Entwicklung zeigt, die seit ca.10 Jahren anhält: Der Anteil der Frauen in der Politik nimmt wieder ab, nachdem er seit der Einführung des Wahlrechtes für Frauen zunächst kontinuierlich gestiegen war.

Einen "Höhepunkt" dieser Entwicklung im Vogelsbergkreis erreichte dieser Tage ein lokaler Parteivorsitzender, der nach der Listenaufstellung gegenüber der Prese verkündete, man sei "stolz darauf, auf der Liste auch eine (!) Frau zu haben". Ja, wie kann man denn auf so eine Schande auch noch stolz sein?

Das Problem zieht sich durch alle Parteien. Selbst die Grünen, per Satzung darauf verpflichtet, mindestens die Hälfte aller Listenplätze für Frauen zu reservieren, erreichten dieses Ziel im Vogelsbergkreis nicht, auch wenn bei ihnen der Anteil deutlich höher ist als bei anderen.

Woran liegt das, dass so wenige Frauen für ein Mandat kandidieren? Es wäre sicher zu kurz gegriffen, das den Männern in den Parteien anzulasten. Diese suchen händeringend nach Frauen, und sei es nur um der political correctness willen. Nein, es sind offenbar die Frauen selbst, die nicht kandidieren wollen. Warum?

Viele Frauen meinen, nicht die Zeit für Politik zu haben, weil sie sich mit Haushalt, Kindern und Beruf durchaus ausgelastet fühlen. Es ist bei den meisten wohl so wie in dem alten Witz: "Bei uns sind die Zuständigkeiten klar verteilt. Mein Mann kümmert sich um die wichtigen Dinge und ich um die weniger wichtigen. Er bestimmt, wer Bundeskanzler wird, und ich, wohin wir dieses Jahr in Urlaub fahren." Und es gibt auch die, die nach einiger Zeit wieder mit der Politik aufhören, weil sie "diese Zeitverschwendung" nicht mehr länger mitmachen wollen. Frauen haben gelernt, möglichst rasch und effektiv zu arbeiten. ("Gehe nie einen Weg mit leeren Händen!") und haben Probleme mit der Langsamkeit, in der sich politische Entscheidungsprozesse vollziehen. Aber, liebe Frauen, das ist der Preis der Demokratie! Wenn einer alleine bestimmt, wo es lang geht, sind die Entscheidungen schneller getroffen.

Und was die Zeit angeht: Wir Frauen sind zu Hause nicht unentbehrlich. Es ist durchaus möglich, dass Papa die Kinder ins Bett bringt. Frau muss es dann nur aushalten, dass das Ritual ein anderes wird, als wenn sie es selbst macht. Und dem Mann fällt auch kein wichtiges Körperteil ab, wenn er das Hemd für den nächsten Arbeitstag selbst bügelt, während seine Frau an einer politischen Versammlung teilnimmt. Sie muss ihn nur lassen.

Frauen haben in vielen Lebensbereichen andere Erfahrungen und ein anderes Wissen als Männer. Es ist nötig, dieses Wissen einzubringen, wenn "die Politik" gute Entscheidungen treffen soll. Deshalb, liebe Frauen: Ihr werdet in der Öffentlichkeit gebraucht, mit eurer Meinung und euerer Initiative; ihr seid in der Politik durchaus nicht entbehrlich, zu Hause aber manchmal schon. Kommt, sucht euch die Partei, mit der ihr die meisten Übereinstimmungen seht, und nehmt Einfluss, anstatt euch über "die Politiker" zu ärgern und zurückzuziehen". +++

Einsatz von Erneuerbaren Energien dringend nötig

LAUTERBACH. Erst die permanente Anhebung der Strom- und Gaspreise, dann der Zusammenbruch des Stromnetzes in einem Teil Westfalens und schließlich der Streit um Gaslieferungen zwischen der Ukraine und Moskau: Anscheinend kann es besser es für die Atomkraftlobby nicht laufen. Und tatsächlich verstärkt sie seit Antritt der großen Koalition den Druck auf CDU und CSU, den Atomkonsens zu brechen, an dem die SPD noch festhält. Dieser Meinung sind jedenfalls die Vogelsberger Grünen.

Die großen Energiekonzerne, die sich den deutschen Energiemarkt aufteilen und damit den Wettbewerb außer Kraft gesetzt haben, drehen an den Energiepreisen, um anscheinend zuerst die Politiker und dann die Bevölkerung für die Atomenergie mürbe zu machen. Denn die Gewinne der Energiekonzerne sind im letzten Jahr explodiert und rechtfertigen keine Preiserhöhungen.

Das Argument der Energiekonzerne für die Atomenergie: Sie mache unabhängiger, sei sauber und langfristig verfügbar. Außerdem mit neuen Reaktortechnologien sicherer als je zuvor. Keines der Argumente stimmt. Atomenergie macht abhängig von Uran liefernden Staaten. Uran ist maximal derzeit für 25 Jahre vorrätig. Plutonium, das durch den Umgang mit Kernspaltungsmaterial in die Umgebung gelangt, verseucht auf Jahrtausende Erde und Wasser und zerstört Leben. Bis heute gibt es weltweit kein einziges sicheres Endlager.

Ganz anders sieht es da bei den Erneuerbaren Energien aus, ihre Gewinnung ist nicht gefährlich, und es gibt auch keine verstrahlten Reste, die irgendwo gelagert werden müssen. Bündnis 90/Die Grünen setzen sich schon lange für den Ausbau aller Arten Erneuerbarer Energien ein, sei es Photovoltaik oder Biogasanlagen. So kann der Vogelsbergkreis seinen Strombedarf durch die hiesigen Windkraftanlagen decken. Ein Erfolg der Erneuerbaren Energien, den sich die Vogelsberger CDU durch ihren Widerstand aber immer noch zu verhindern versucht, verfolgt man die Vorgänge der letzten Zeit.

Umso erfreulicher, dass jetzt einige angefangen haben, umzudenken und sich für heimische Energieträger einsetzen. Wenn die deutsche Landwirtschaftsfläche ausreichend ist für die Produktion von Nahrungsmitteln und Energiepflanzen, wie in einem Presseartikel über den Geschäftsführers des Kreisbauernverbandes, Dr. Bernd Stumpf, zu lesen ist, gilt das auch für den zum großen Teil landwirtschaftlich genutzten Vogelsberg. Herr Dr. Stumpf will sich für Kraftwerke einsetzen, die im Vogelsberg aus Raps und Holzschnitzel Wasserstoffgas erzeugen. Diese grüne Idee, Energie aus Biomasse, umsetzen zu helfen, begrüßt Christiane Löchel, Mitglied im Kreisvorstand der Bündnis 90/Die Grünen, ausdrücklich.

“Dadurch werden wir wieder ein Stück mehr unabhängig von Erdöl- und Erdgaspreisen. Alleine durch den Betrieb einer Biogasanlage, wie sie jetzt schon möglich ist, bleibt viel Geld im heimischen Raum.

Diese Art der Energiegewinnung ist energiepolitisch und ökologisch eine echte Alternative“, sagte Frau Löchel, „ Wir müssen sofort damit anfangen, Öl, Gas und Atomenergie durch umweltfreundliche und bezahlbare Techniken wie Photovoltaik, Biogasanlagen und Windkraft abzulösen. Ein Aufschieben bis zur Findung noch besserer Möglichkeiten können wir uns angesichts der drastischen Entwicklungen der letzten Zeit nicht leisten.“ +++

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