"Russisches Standbein" für Fachhochschule? DAAD-Gelder für Sergiev Posad

Mit rund 22.000 Euro fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms „Summer Schools im Ausland“ in diesem Jahr ein gemeinsames Projekt der Fachhochschule Fulda und der Universität Kassel. In diesem Sommer wird an der Partnerhochschule der FH Fulda, der Universität von Sergiev Posad, die zur Staatlichen Industrie-Universität Moskau gehört, ein zweiwöchiges Projekt „Internationales Management“ durchgeführt.

Diese Summer School, so der Projektverantwortliche Prof. Dr. Werner Winzerling, Dekan des Fachbereichs Angewandte Informatik der Fachhochschule Fulda, richtet sich an sehr gute russische Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen mit guten deutschen Sprachkenntnissen, die künftig in herausragenden Managementpositionen der russischen Wirtschaft und Gesellschaft tätig sein werden.

Deutsche Unternehmen, die in Russland aktiv sind, berichten übereinstimmend, dass es relativ leicht sei, gute russische Ingenieure und Naturwissenschaftler mit Deutschkenntnissen zu gewinnen, aber äußerst schwer, darüber hinaus solche mit guten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und vor allem mit dem nötigen Wissen um die unterschiedlichen kulturellen und geschäftlichen Gepflogenheiten in Westeuropa und Deutschland zu finden.

Auf diese offensichtliche Lücke des russischen Hochschulsystems zielt die Summer School mit Seminaren zur Europäischen Union, Internationalem Management, ökonomischen Globalisierungsstrategien und nachhaltigen Innovationssystemen.

Für die Fachhochschule Fulda sind die Fachbereiche Wirtschaft (federführend) sowie Sozial- und Kulturwissenschaften an diesem Projekt beteiligt; für die Universität Kassel das Ost-West-Wissenschaftszentrum und der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Läuft das Projekt erfolgreich, wäre ein mögliches Ergebnis, dass die Universität Kassel und die Fachhochschule Fulda ein „russisches Standbein“ nahe Moskau aufbauen. +++