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Die zukünftigen "Fachkräfte für Textilreinigung" Sarah Schächer (vorn) neben Jürgen Diener. Am zweiten Bügelbrett Melanie Hohmann (Mitte) neben Ursula Hau-Gebhardt und Ralf Wighart von der Firma Kömpel - Bilder: Dorit Gutowski & Max Colin Heydenreich

Die ersten Handgriffe sitzen bereits

16.01.06 - Fulda

Neuer Ausbildungsberuf für Lernbehinderte: "Fachkraft für Textilreinigung"

Um lernbehinderten Jugendlichen den Einstieg in einen Beruf zu ermöglichen, wurde im IHK-Bezirk Fulda im vergangenen Jahr die Ausbildung zur "Fachkraft für Textilreinigung" initiiert. Es handelt sich um ein bislang einmaliges Projekt, das von der gemeinnützigen "Grümel GmbH", der IHK Fulda und der Agentur für Arbeit auf den Weg gebracht wurde.

Das Ausbildungsangebot wird gemeinsam mit drei regionalen Wäschereibetrieben im Verbund durchgeführt. Sarah Schächer (19) aus Gläserzell, Melanie Hohmann (17) aus Haimbach und Dimitri Heringer (18) aus Gersfeld, lernen seit einigen Monaten das Reinigen, Bügeln, Mangeln und was sonst noch zu porentief sauberer Wäsche dazu gehört.

Nach etwas mehr als einem Jahr Vorbereitungszeit startete die Ausbildung im Oktober letzten Jahres. Die Initiatoren haben sich nach eigenen Aussagen streng an den Bedürfnissen des Marktes orientiert, denn Ziel sei es, den Jugendlichen nach der Ausbildung auch einen Arbeitsplatz anbieten bzw. garantieren zu können.

Die drei Absolventen von Schulen für Lernhilfen aus dem Landkreis Fulda werden bei der "Grümel GmbH" ausgebildet. Das theoretische Wissen bekommen sie in der Jahnschule in Hünfeld und die praktischen Arbeiten erlernen sie bei der Hau & Söhne OHG in Künzell, der Wäscherei Diener in Ebersburg-Schmalnau und demnächst auch bei der Firma Kömpel in Fulda. Die Finanzierung des neuen Projektes wird von der Agentur für Arbeit Fulda sicher gestellt.

Kreiert wurde dieser neue Ausbildungsberuf für Jugendliche, die sehr viele praktische Talente haben, sich aber mit Erwerb theoretischen Wissens etwas schwerer tun. So liegt der Schwerpunkt der Ausbildung im Erlernen des Handwerks. "Ohne das hervorragende Netzwerk in der Region und das große Vertrauen ineinander würde so eine Ausbildung nicht funktionieren", erklärten Rudolf Eymelt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunk gleichermaßen.

Drei Jahre wird die Ausbildung dauern. Sarah und Melanie macht die Arbeit in der Wäscherei großen Spaß. Die ersten Erfahrungen an der Mangel und dem Bügelbrett haben beide in den letzten fünf Monaten sammeln können. Und auch mit der Vergütung sind sie zufrieden: Von der Agentur für Arbeit bekommen sie monatlich 250 Euro Ausbildungsgeld zuzüglich der Verpflegungs- und Fahrtkosten.

Die Zukunftsaussichten sind rosig, denn "die Branche braucht Nachwuchs", erklärte Jürgen Diener, Inhaber der Wäscherei Diener. Und Ursula Hau-Gebhardt von der Wäscherei Hau & Söhne ergänzt: "In Wäschereibetrieben wird es immer Arbeit geben." Diese Perspektive stimmt auch Wolfgang Möller, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit und Matthias Kraft, Geschäftsführer Grümel, optimistisch: "Wir wünschen uns, dass wir mit dem neuen Berufsbild erfolgreich sind, und dass es auch in den nächsten Jahren damit weitergeht." +++


Hau & Söhne in Künzell ist einer von insgesamt drei Betrieben, in denen die praktische Unterweisung erfolgt.




v.li. Rudolf Eymelt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Matthias Kraft, Geschäftsführer Grümel und Wolfgang Möller, Berufsberater Agentur für Arbeit stellten das neue Berufsbild vor.

Ernste Miene bei IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunk


Melanie und Sarah mit Ursula Hau-Gebhardt an der Textilreinigungsmaschine

Blick in die Wäscherei

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