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10.01.06 - Fulda

Scharfe KAB-Kritik: "Köhlers Überlegungen sind Menschenverachtend"

Als „Menschenverachtend“ bezeichnet die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda die Forderung des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die Krankenkassenprämien abhängig vom Bedarf des Einzelnen zu machen. Damit würden, nach Ansicht der KAB kranke und alte Menschen über maßen betroffen. Der Fuldaer KAB Diözesansekretär Michael Schmitt erteilte der Forderung des KBV-Chefs Andreas Köhler, der die ältere Generation stärker in den Krankenkassen belasten will als die jüngere, eine klare Absage.

Köhler hatte diese Forderung in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel geäußert. „Köhler scheint das Prinzip der Sozialversicherung nicht klar zu sein“, erklärte Schmitt. Dieses Prinzip bestehe aus der unsere Gesellschaft zusammenhaltende Solidarität und der gerechten Verteilung der Lasten: auch bei Krankheit. „Köhler dagegen stellt mit seiner Forderung Prinzipien auf den Kopf, für die Arbeiter und ihre Familien vor knapp zweihundert Jahren gekämpft haben und die zur Basis des gesellschaftlichen Konsens in Deutschland gehören“, sagte der Fuldaer KAB´ler.

Höhere Prämie für Kranke ist Sterbepille für die Armen

Ältere, die jahrzehntelang mit ihren Krankenkassenbeiträgen die Gesundheit und die Heilung der Kranken mitfinanziert haben, sollen nun die Rechnung zum zweiten Mal präsentiert bekommen, kritisierte die KAB. „Einerseits haben die Rentner mit ihren Zuzahlungen, Leistungskürzungen und zusätzlichen Beiträgen die Krankenkassen bereits über die Maßen mitfinanziert und sollen nun bei weniger Rente noch höhere Beiträge verkraften“, so Schmitt. „Dies ist Menschen verachtend und läuft auf eine menschenunwürdige Bezahlmedizin hinaus“. Krankheit führe bei den Vorstellungen des KBV-Chefs zum Ruin der Betroffenen. „Höhere Zahlungen oder Beiträge - besonders bei chronisch Kranken - können Arbeitnehmerfamilien und Rentner nicht leisten“, so Schmitt.

Die KAB setze sich deshalb für eine stärkere solidarische Finanzierung des Gesundheitssystems ein, in der alle Einkünfte zur Veranschlagung der Beiträge berücksichtigt werden. „Das Problem der gesetzlichen Krankenversicherung sind nicht die Alten und Kranken, sondern das Fehlen der Gut- und Besserverdienenden in der Solidargemeinschaft“, so Schmitt. „Die KAB wird alles daransetzen, eine Ausgrenzung von Kranken und Risiko-Gruppen aus dem Gesundheitssystem zu verhindern, so Schmitt abschließend. +++

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