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09.01.06 - Region
Busfahrerstreik der RKH: Viele Schulkinder am ersten Schutag ohne Bus
Rund 1.00 Busfahrer der Regionalbus Kurhessen GmbH (RKH) sind heute Morgen - ausgerechnet am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien - in Warnstreik getreten. Betroffen waren in Osthessen die Buslinien 224 Sonta - Bebra, die Line 306 Heinebach - Rotenburg, 310 Bebra - Wildeck und 301 Blankenheim - Bebra. Die Schülerinnen und Schüler der Blumensteinschule in Obersuhl und der Jakob-Grimm-Schule in Wildeck-Heinebach verpassten dadurch den Unterricht.
Die Gerwerkschaft ver.di hatte alle Beschäftigten der RKH aufgerufen, an allen Standorten die Arbeit ab 4 Uhr 30 nicht aufzunehmen und bis 9 Uhr 30 in Warnstreik zu treten. Auch in Nord- und Mittelhessen warteten viele Schüler und Berufstätige vergeblich auf ihren Bus.
Betroffen waren außer Osthessen In Nordhessen vor allem die Region Kassel und Eschwege und vereinzelte Strecken im Raum Gießen. Zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft ver.di aufgerufen, um gegen eine mögliche Verlängerung der Arbeitszeit und eine Verschlechterung der Bezahlung der Busfahrer zu protestieren.
Die Regionalbusgesellschaft akzeptiert ver.di bisher nicht als Tarifpartner, sondern verhandelte ausschließlich mit der Bahngewerkschaft Transnet, von der sich viele Busfahrer wegen Gehaltseinbußen in der Vergangenheit nicht ausreichend in ihren Interessen vertreten fühlen.
Ein RKH-Sprecher nannte den Warnstreik illegal und betonte, die RKH befinde sich zur Zeit überhaupt nicht in Tarifverhandlungen. Der zuständige ver.di-Sprecher Manfred Eckhardt kritisiere den im Dezember geschlossenen Tarifvertrag von Transnet und der RKH. "Wir bedauern sehr, dass wir zu Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen mussten", sagte der ver.di-Sprecher, Dass die betroffenen Fahrgäste sauer sind, kann ich gut nachvollziehen, aber dass es dazu kommen musste, hat allein die Geschäftsführung und der Arbeitgeberverband zu verantworten. Wer uns die Tür vor der Nase zuknallt, muss mit derartigen Raktionen rechnen".
Im Mai sollen für die Busfahrer der RKH und der anderen Bahnbusgesellschaften neue Tarifverhandlungen beginnen. Im öffentlichen Nahverkehr herrscht ein starker Konkurrenzkampf, wovon auch die Gehälter der Busfahrer betroffen sind.+++