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v.re.n.li. Rudolf Eymelt, Chef der Arbeitsagentur, Franz-Josef Baumann, Teamleiter Eingangszone, Birgit Mathes, Geschäftsführerin "operativ", Eugen Möller, Bereichsleiter Service Center und Norbert Klee, Pressesprecher, blickten heute auf das Jahr 2005 zurück. - Bilder: Dorit Gutowski

Bilder aus dem vergangenen Jahr. Die neuen Strukturen sind schon im Empfangsbereich sichtbar.

03.01.06 - Fulda

Neue Strukturen und "unscharfe" Statistik in 2005 - Arbeitsagentur zog Bilanz

Zwei Jahre nach Umbenennung der Arbeitsämter in Agentur für Arbeit präsentiert sich auch die Arbeitsagentur Fulda als moderner Dienstleister. Von „ungeheuren Veränderungen“ sprach heute der Vorsitzende der Geschäftsführung Rudolf Eymelt bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Für ihn und seine Mitarbeiter sei es ein Jahr der Reformen gewesen. Reformen, die nach Eymelts Einschätzung, viele Vorteile für die Kunden gebracht hätten. Wegen der Umsetzung des SGB II hat der Agenturbezirk Fulda aber nicht nur einen erheblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen hinnehmen müssen, die Agentur selbst hat nach wie vor mit Unschärfen in der Statistik zu kämpfen.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote erhöhte sich laut Arbeitsagentur Fulda von 7,5 Prozent in 2004 auf 8,5 Prozent in 2005. Im Gesamtbezirk Hessen erhöhte sich die Jahresdurchschnittsquote von 8,2 Prozent auf 9,7 Prozent. „Trotz des Anstiegs der Arbeitslosen nimmt der Bezirk Fulda im Vergleich mit den 13 Agenturbezirken wie auch in den Jahren zuvor einen Spitzenplatz im vorderen Drittel ein“, unterstrich Eymelt.

Im Monat Dezember wurden in der Agentur für Arbeit in Fulda 7.653 arbeitslose Männer und Frauen registriert. Laut Eymelt ist knapp die Hälfte der Arbeitslosen dem Amt für Arbeit und Soziales zugeordnet. Gewisse Unschärfen bestünden bei der Statistik, da bei der Datenübermittlung bisher nur Bestandszahlen und keine Zu- bzw. Abgangszahlen berücksichtigt würden, so Eymelt. Dies solle sich aber in den nächsten Monaten ändern.

Neue Strukturen und mehr Kundenorientierung

In der Agentur selbst hat sich im vergangenen zwölf Monaten viel getan. Dort wird nach den Worten von Birgit Mathes, Geschäftsführerin „operativ“, nicht mehr nur verwaltet, sondern vermittelt und integriert. Völlig neue Strukturen unterstützen den Dienstleistungsgedanken, denn lange Aktenwege sind inzwischen verpönt, der Bahnhofshallen-Charme auf den Fluren passé. Seit Juli 2005 arbeitet man in der Agentur konsequent kundenorientiert. Das heißt: Feste Termine, verkürzte Wartezeiten, mehr Zeit für Vermittlungsgespräche.

Inzwischen muss jeder Besucher, der in die Agentur kommt, am Empfang vorsprechen. Von dort aus wird er in das Kundenzentrum im Erdgeschoss weitergeleitet. Dort werden die Standardanliegen der Kunden wie beispielsweise Adressänderungen, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen erledigt oder die Weiterleitung des Kunden innerhalb des Gebäudes organisiert. In den meisten Fällen werden die Standardfragen oder -anliegen telefonisch über das Service Center bearbeitet. Dort werden auch die Termine für die Abgabe der Unterlagen oder Beratungsgespräche vergeben.

Weniger jugendliche Arbeitslose - Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre gestiegen

Diese neuen Strukturen versprechen laut Eymelt nicht nur mehr Kundennähe, sondern auch eine schnellere Integration der Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt. „Etwa die Hälfte der arbeitslos gemeldeten Personen wird bei uns innerhalb der ersten sechs Monate vermittelt“, so Eymelt. Besonders stolz ist man in der Agentur für Arbeit auf die guten Vermittlungszahl bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren. Diese verringerte sich im Jahresvergleich um 474 Personen und lag im Dezember 2005 bei 767 Personen. Den Erfolg führt Birgit Mathes auf die besonders intensive Betreuung der Jugendlichen und spezielle Trainingsmaßnahmen zurück. Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre hat sich im Jahresvergleich um 190 Personen erhöht. Für diese Zielgruppe sollen in diesem Jahr vermehrt Anstrengungen unternommen werden, die Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, hieß es heute. Beim Amt für Arbeit und Soziales laufe dazu ein Sonderprogramm an.

Im vergangenen Jahr wurden 1.818 Ausbildungsverhältnisse neu abgeschlossen. Insgesamt wurden 1.336 offene Ausbildungsstellen gemeldet, etwa 200 Stellen weniger als im Jahr 2004. Dennoch bewertete Eymelt die Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt der Region Fulda positiv. „Die heimische Wirtschaft hat sich wieder sehr engagiert“, betonte er. Von insgesamt 2.766 gemeldeten Bewerbern seien bis zum Jahresende nur 63 unversorgt gewesen. Als bemerkenswert bezeichnete Eymelt die Zahl der Arbeitnehmer, die sich für eine Selbstständigkeit entschieden haben. Knapp 800 Personen erhalten derzeit eine Unterstützung durch die Agentur für Arbeit in Form von Überbrückungsgeld bis zu sechs Monaten oder einen Existenzgründungszuschuss bis zu maximal drei Jahren.

Eymelts Erwartungen für das Jahr 2006 sind verhalten bis optimistisch. „Ich erwarte, dass die Arbeitslosigkeit in der Region Fulda nicht steigt oder sogar ein wenig zurück geht“, sagte er abschließend. +++


Die Wartezeiten fallen jetzt deutlich kürzer aus.

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