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Demonstration vor dem Fuldaer Lidl-markt in der Frankfurter Straße - (2.v.r.) der Lidl-Marktleiter - Fotos: Martin Angelstein

23.11.05 - Fulda

attac-Protestaktion gegen LIDL - "Verramscht Nahrung, Umwelt, Menschenrechte"

Eine etwa 25-köpfige Gruppe des globalisierungskritischen Netzwerks Attac hat am gestrigen frühen Dienstagabend in der Stadt Fulda gegen die Einkaufspolitik und die mangelnde Transparenz des Lidl-Konzerns protestiert. als angemeldete Demonstration zogen sie - begleitet von der Polizei - vom Fuldaer Universitätsplatz zu einem LIDL-Markt in der Frankfurter Straße. "Lidl verramscht Nahrung, Umwelt, Menschenrechte" und „Ein anderes Lidl ist möglich“ stand auf Transparenten und Protestschildern, die Aktivisten Zug mitführten. Nach rund einer halben Stunde waren sie am Ziel, wo sogar der Lidl-Marktleiter und eine Mitarbeitern mit den Demonstranten diskutierte und zwei Vertreter anschließend zum weiteren Gespräch in den Markt einlud.

Mit Bannern , Plakaten, “ Lidl-Einkaufprospekten“, Münzen für den Einkaufswagen und Flyern fordert die attac Rregionalgruppe Fulda das Recht der Konsumentinnen und Konsumenten ein , mehr über die Herkunft der billigen Lidl-Produkte zu erfahren. "Lidl versteckt sich vor der Öffentlichkeit und umgeht den Dialog mit Produzenten und Kritikern“ . "Das wollen wir nicht akzeptieren. Wir sind hier, um dem Konzern auch in einer seiner Filialen zu sagen: Legt die Karten auf den Tisch und sorgt für anständige Produktionsbedingungen."

Der Konzern, der als Reaktion auf Kritik die Verantwortung für das eigene Handeln bestreitet, gilt als überaus intransparent. Mit mehr als 600 GmbHs und Stiftungen hat sich die Lidl-Schwarz-Gruppe eine unüberschaubare und schwer angreifbare Struktur geschaffen.

Was Lidl mit seiner gewaltigen Marktmacht in den Produktionsländern anrichtet, erfahren die Fuldaer attacis z. B. aus Ekuador, der dortigen LandarbeiterInnen-Vereinigung FENACLE und BanaFair, Gelnhausen. "Die Beschaffungspolitik marktbeherrschender Konzerne wie Lidl ist mitverantwortlich für die gravierende Verschlechterung sozialer und ökologischer Bedingungen auf den Bananenplantagen Ekuadors". Verletzung grundlegender Arbeits- und Gewerkschaftsrechte der BananenarbeiterInnen und Kinderarbeit sowie von Dumpingpreisen für kleine ProduzentInnen: "Für die billigenBananen bei Lidl bezahlen die Menschen in Ekuador einen hohen Preis."

Auch in Deutschland drückt Lidl die Preise immer weiter nach unten. Die Bauern erhalten einen Milchpreis, der schon lange nicht mehr kostendeckend ist, Durch die zunehmende Konzentration im Lebensmittelhandel nutzen Discounter wie Lidl aber auch Aldi ihre Marktmacht, wogegen die Bauern sich kaum wehren können. "Mit diesem Preisdruck macht Lidl kleine Höfe kaputt und zerstört die bäuerliche Landwirtschaft, und das lassen wir uns nicht mehr bieten."

Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, haben Demonstranten kürzlich bei einer Aktion an der Firmenzentrale eine lebendige Kuh mit zum Lidl-Firmensitz gebracht. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Jansen betonte dort: "Eine nachhaltige Milchproduktion, die qualitativ hochwertige Lebensmittel und gute Arbeitsbedingungen garantiert und sowohl umwelt- als auch sozialverträglich ist, wird bei Lidl-Dumpingpreisen unmöglich."

Kühe oder Traktoren waren gestern bei dieser ersten Aktion in Fulda allerdings noch nicht dabei. Die Fuldaer attac-Gruppe ist sich einig in dem Slogan: "Ein anderes LIDL ist möglich - Stoppt Preis- Sozial- und Umweltdumping". Die Aktion bildete den Auftakt zu einer bundesweiten Aktionswoche von Attac: Vom 21. bis 26. November fijnde in vielen Städten Aktionen vor Lidl-Filialen stattfinden, um die Kundinnen und Kunden

zu informieren und Druck auf den Konzern auszuüben. +++




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