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19.10.05 - Region
Soldat (20) stirbt bei Gefechtsübung auf TÜP Hammelburg an zwei Kugeln
Bei einer Gefechtsübung im Lager Hammelburg wurde ein 20-jähriger Wehrpflichtiger heute gegen 11:30 Uhr von zwei Gewehrkugeln getroffen. Trotz notärztlicher Versorgung starb er kurz vor 13:00 Uhr im Krankenhaus. Die Kriminalpolizei Schweinfurt übernahm unter Federführung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt die Ermittlungen.
Mitglieder einer in Hammelburg stationierten Bundeswehreinheit hatten auf dem Truppenübungsplatz im Lager Hammelburg in einem Gefechtsschießstand geübt. Unter der Leitung einer Schießaufsicht übte eine Gruppe Soldaten gefechtsmäßiges Vordringen. Teile der übenden Rekruten sicherten und ein anderer Teil der Männer drang ca. 40 Meter vor.
Nach ersten Erkenntnissen bestand zu dieser Zeit ein Schießverbot für die geladen aber gesichert mitzuführenden Bundeswehrwaffen. Ein Soldat aus der Gruppe der Sichernden feuerte dennoch aus seinem angelegten Gewehr, Typ G 36, zwei Schüsse ab. Der erste Schuss traf den 20-Jährigen ins Bein und der zweite Schuss drang von hinten in den linken Teil des Oberkörpers ein. Ein Notarzt nahm noch vor Ort die Erstversorgung auf. Kurz vor 13:00 Uhr erlag der Wehrpflichtige im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Bis zum Eintreffen der Kriminalpolizei übernahmen Beamte der Polizeiinspektion Hammelburg die ersten polizeilichen Feststellungen am Tatort. Auch Feldjäger der Bundeswehr sind in die Sachverhaltsaufnahme involviert. Die Ermittlungen der Kriminalbeamten dauern unter Federführung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt an. Derzeit ist unklar, wie es zur Schussabgabe hat kommen können.+++