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Die aufgefahrene Lok des Güterzuges - und der letzte Wagen des Bauzuges - Alle Fotos: Max Colin Heydenreich

Die nächtliche Unfallstelle direkt am Eingang des STerbfritz-Tunnels

09.10.05 - Sterbfritz

Güterzug rammte Bauzug - neun Verletzte und 300.000 Euro Schaden

Beim Auffahrunfall eines Güterzuges auf einen stehenden Gleisbauzug unmittelbar am Eingang des "Sterbfritz-Tunnels" auf der osthessischen Bahnstrecke Flieden - Obersinn sind acht Arbeiter leicht und einer schwer verletzt worden. Wie die "Osthessen-News" bereits seit 01:00 Uhr permanent berichtete, war der Güterzug "aus zunächst ungeklärter Ursache" mit 40 km/h auf den stehenden Arbeitszug aufgeprallt, in dem die Arbeitskolonne saß. Die Bahnpolizei bezifferte heute Mittag den Schaden auf rund 300.000 Euro. Die Bahnlinie war von 00:45 Uhr bis zum späten Vormittag wegen der Bergungsarbeiten voll gesperrt. Fahrgäste mussten auf Busse umsteigen.

Nachdem zunächst lange Zeit das Ausmaß unklar war, hatten die Verantwortlichen des Rettungsdienstes zahlreiche Feuerwehren und Rettungsdienste angefordert. An der Unglücksstelle herrsche ein "riesiges Chaos und Durcheinander", hieß es zunächst. Die Polizei in Schlüchtern hatte das Ereignis auf Anfrage von "Osthessen-News" zwar als solches bestätigt, verfügte aber nicht über weitere Detailinformationen.

Gegen 03:00 Uhr hatte sich dann die Lage "entspannt", denn so katastrophal wie zunächst vermutet war die Situation vor Ort nicht. Insgesamt gibt es neun Leichtverletzte und einen schwerverletzten Baggerfahrer. Kräfte des DRK haben die Verletzten übernommen und versorgt. Der Schwerverletzte kam ins Klinikum Fulda. Die neun Leichtverletzten wurden in den Kreiskrankenhäusern von Schlüchtern, Gelnhausen und Bad Brückenau untergebracht. Sie konnten inzwischen wieder nach Hause entlassen werden.

Die Unglücksstelle ist etwa 800 Meter vom Bahnhof Sterbfritz entfernt und liegt unmittelbar am Eingang des knapp 1.100 Meter langen "Sterbfritz-Tunnels".

Nach neuesten Informationen war ein Güterzug - aus welcher Ursache auch immer - auf einen abgesicherten Bauzug gefahren. Auf den Schienen befand sich noch ein so genannter Zwei-Wege-Bagger (Straßen- und Schienentauglich), dessen Fahrer beim Aufprall des Güterzuges schwer verletzt wurde. Bei den anderen Verletzten handelt es sich um Bauarbeiter, die beim Auffahren von einem Waggon des Bauzuges herunterfielen. Auch der Lokführer des Güterzuges soll nach unbestätigten Informationen vor dem Aufprall von der Lok gesprungen sein.

Insgesamt waren 7 Rettungswagen aus Mottgers, Schlüchtern, Bad-Soden Salmünster, Bad Orb und Bad Brückenau im Einsatz - zusätzlich noch 2 Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) aus Schlüchtern und Bad-Soden Salmünster. Als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst fungierte Matthias Scholl und Leitender Notarzt war Dr. Gutlach. Angefordert worden waren auch Notfallseelsorger sowie die Schnelle Einsatzgruppe des DRK aus Sterbfritz, Schlüchtern und Altengronau mit insgesamt 12 Kräften.

Die Arbeit der Feuerwehr beschränkte sich weitgehend auf die Mithilfe bei der Versorgung von Verletzten sowie das Ausleuchten der Unfallstelle. Rund 60 Feuerwehrleute kamen aus Sterbfritz, Mottgers, Altengronau und Schlüchtern mit drei Fahrzeugen. Ebenso vor Ort: der Gemeindebrandinspektor Sinntal Thomas Beier, sein Stellvertreter Heiko Kress, der zuständige Kreisbrandmeister Michael Lossow und der stellvertretende Kreisbrandinspektor Karl-Heinz Rothländer. Auch der Sinntaler Bürgermeister Carsten Ullrich informierte sich an der Einsatzstelle.

Die ganze Nacht über dauerten Untersuchungen und Gespräche des örtlichen Notfallmanagers der Bahn mit Bundespolizei und weiteren Behörden an. Zwei Waggons des Bauzuges waren aus den Gleisen gesprungen, die Lok des Güterzuges ist auch erheblich beschädigt.

Die Bahnstrecke war zwar in beide Richtungen gesperrt, es sei jedoch nicht zu größeren Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs auf der Strecke Fulda-Gemünden-Würzburg gekommen, sagte der Sprecher der zuständigen Bundespolizei. Die Bahnstrecke war in beide Richtungen bis zum späten Vormittag gesperrt. 22 Züge hatten insgesamt 822 Minuten Verspätung. +++



Direkt am Tunneleingang passierte es....


Die Feuerwehren leuchteten die Unfallstelle aus...







Durch die Wucht aus dem Gleis gesprungen...






Betroffen und schwer verletzt des Fahrer dieses Zwei-Wege-Baggers....


Die Lok der "Wiener Lokalbahn AG" ....

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