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148 Taum-Cabrios auf einem Fleck... - Alle Fotos: Martin Angelstein

...und vor der Kulisse des Hotelparks Hohenroda...
30.07.05 - Hohenroda
WELTREKORD! 148 Traum-Cabrios Mercedes R 129 Roadster waren da
Die geplante Mercedes-Benz SL-Weltrekordparty kann heute abend im Hessen Hotelpark Hohenroda (Kreis Hersfeld-Rotenburg) starten, denn das scheinbar Unmögliche ist heute eingetreten: genau 148 Traum-Cabrios vom Typ Mercedes R 129 Roadster standen heute Nachmittag pünktlich um 14 Uhr in Reih und Glied auf der Wiese unterhalb des Hotels. So viel Mercedes war noch nie! Und der Veranstalter, der Frankfurter Inhaber eines Reisebüros, René Leiber, strahlte übers ganze Gesicht. Er hatte die Idee und übernahm die Initiative, so ein Massen-Treffen zum ersten Mal zu organisieren. Und nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Österreich, Frankreich, Belgien und Rumänien waren SL-Roadster nach Osthessen zu diesem Ereignis gerollt.
Was heute so alles rund um das "meistverkaufte Luxus-Cabrio" in Hohenroda zu sehen war, das gibt es als ausführliche BILDERSERIE in einer EXTRA-Meldung.
Zunächst war es nur eine „Schnapsidee“, doch dann reifte das scheinbar Unmögliche Projekt in vielen Monaten, bevor es heute Wirklichkeit wurde. Der Mercedes-Benz SL R 129 war nach Angaben von René Leiber „weltweit das meistverkaufte Luxus-Cabrio“. Immerhin wurden zwischen 1989 und 2001 genau 204.940 Cabrios dieses Typs gebaut. Etwa 80 Prozent gingen in den Export. Weltpremiere war im März 1989 auf dem Genfer Autosalon vor allem mit vielen neuen Elementen bei der Konstruktion wie auch der passiven Sicherheit. Dazu gehörte der erstmals im Automobilbau realisierte automatische Überrollbügel sowie die neu entwickelten Integralsitze mit dem kompletten Gurtsystem und das elektrohydraulische Verdeck.
Nach Unterlagen des offiziellen R 129 SL-Clubs waren am 1. Januar 2005 in Deutschland noch genau 37.439 Fahrzeuge dieses Typs zugelassen. Jedes Jahr – so die Statistik - werden es durch Unfälle, aber auch Export und Verwendung als „Ersatzteillager“ rund 1.000 Stück weniger. Die meisten gibt es mit 10.001 Exemplaren vom Typ 280/320 SL, dagegen nur noch zwei Stück SL 600 AMG.
Auch wenn davon für den „Weltrekord“ nur ein kleiner Teil in Hohenroda war, so wiederlegte der Augenschein aber die Vermutung, diese Autos seien nur etwas für Leute mit viel Geld. Der SL-Roadster wird nach Meinung von René Leiber zunehmend auch von jungen Menschen als eine Art „Kultauto“ entdeckt, zumal er als Gebrauchter mit einem Alter von 8 bis 10 Jahren so ab 10.000 Euro durchaus erschwinglich sei. Diesen Trend scheint auch die Statistik des SL-Clubs – offiziell von Mercedes-Benz anerkannt – zu bestätigen: das Alter der 324 Mitglieder liegt zwischen 25 und 74 Jahren.
Hohenroda war aber auch mehr als nur der Gag mit dem Weltrekord. Getreu dem Vereinsmotto „Fahren, Feiern, Pflegen“ gab es viel zu reden und Erfahrungen auszutauschen, die Probleme des Faltdaches ebenso zu diskutieren wie etwa über die beste Lackpflege oder wie der SL den Winterschlaf am besten hinter sich bringt. Viele Tips gabs von einem „Lederdoktor“ , während andere Experten etwa Empfehlungen für die Innenausstattung gaben.
Etwa ein Viertel der Roadster – so die Schätzungen von Fachleuten – werden inzwischen bundesweit als „Saisonfahrzeuge“ gefahren und im Winter abgemeldet. Als beste Lösung für die Reifen etwa wurde nicht „aufbocken“ empfohlen, sondern die „guten“ Reifen durch so genannte alte „Standreifen“ zu ersetzen.
Es war ein buntes und einmaliges Bild, das sich am Samstag vor der Kulisse des Hotelparks Hohenroda bot. Touristik-Fachmann Leiber hatte diesen Ort auch mit Bedacht ausgewählt, weil er alles bot, was ein „anspruchsvoller Autofan“ so verlangt: eine (für schlechtes Wetter) befahrbar Event-Halle, viel Wiese als Präsentationsfläche im Freien, ausgefeilte Tagungstechnik und natürlich ausreichend Quartiere mit mehr als einhundert Zimmern. Weiterhin gab es keine Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten.
Der Mercedes-Benz SL 129 wurde zwölf Jahre lang mit Sechs-, Acht- und Zwölfzylindermotoren angeboten und brachte es in der stärksten Version als SL 600 auf eine Motorleistung von 394 PS. Wer das entsprechende Kleingeld bei der Erstbestellung hatte, konnte schon Airbags ordern – und Klimaanlage, Fünf-Gang-Getriebeautomatik und viele elektrische Funktionen gehörten zur serienmäßigen „First“-Ausstattung. Sichtbarstes Zeichen der Roadster aber natürlich die offene Bauweise und – im Gegensatz zu den neueren Nachfolgemodellen – noch das klassische Stoff-Faltdach.
Wenn Veranstalter René Leiber Recht behält, werden viele tausend SL-Roadster einmal „echte Oldtimer“. Davon träumen auch die Besitzer ganz früher Exemplare von 1989, die darauf allerdings noch acht Jahre warten müssen, um vielleicht dann zu einem anderen „Weltrekord“ mit dem Buchstaben H im Nummernschild fahren zu können. Gerne wird in diesem Zusammenhang auch der britische Autobauer Sir Henry Royce zitiert: „Die Qualität bleibt lange nachdem der Preis vergessen ist“. +++

Hohenroda lag geographisch günstig....

Organisator René Leiber freute sich über den Rekord...





