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26.04.05 - Region
Als Modeaccessoires begehrt: In Österreich grassiert das Warnwestenfieber
Vier Tage vor Einführung der so genannten Warnwestenpflicht am Sonntag, 01. Mai 2005, scheint das aus Kunststoffgewebe gefertigte und europäisch genormte Kleidungsstück einen Siegeszug durch die Alpenrepublik anzutreten, meldete der ACE Auto Club Europa heute in Stuttgart. Obwohl die Novelle im österreichischen Kraftverkehrsgesetz lediglich zur Mitnahme einer einzigen Warnweste verpflichtet, hätten mehr als 50 Prozent der insgesamt vier Millionen österreichischen Pkw-Besitzer ihre Fahrzeuge gleich mit mehreren Westen ausgestattet.
Bis zum Wochenende müssten sich allerdings noch rund 640.000 und damit etwa 16 Prozent aller Autofahrer in Österreich eine Warnweste beschaffen, hat der österreichische Autoclub ARBÖ laut ACE ausgerechnet. Wie der Club weiter berichtete, gibt es für alpenländische Warnwestenmuffel jetzt doch eine dreimonatige Schonfrist, innerhalb derer zwar kontrolliert und ermahnt aber noch nicht bestraft wird. Die Wiener Ministerien für Verkehr und Inneres hätte gegenüber den Autoclubs versichert, dass die befristete Strafverschonung auch für die zusätzlichen 28 Millionen ausländischen Urlauber gilt, die Österreich jedes Jahr mit dem Auto durchqueren oder dort Ferien machen.
Erst ab Anfang August wird mit 14 Euro Strafe belegt, wer keine Warnweste mitführt oder es versäumt, sie beim Verlassen seines Autos etwa wegen einer Panne oder eines Unfalls anzulegen. Unterdessen seien Warnwesten in Österreich als Mode-Gag zu einem echten Renner geworden, hieß es in der Pressemitteilung des ACE. Wiener Damen tragen die leuchtenden Kunststoffweste in den Farben rot, gelb und orange beim Hunde-Gassi gehen, Teenies beim Abtanzen, Jäger beim Schießen und Jogger beim Rennen. +++