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Kunsthistoriker Ralf-Michael Seele von der Städtischen Galerie "ada" in Meiningen hielt die Laudatio -rechts die Künstlerin Barbara Heinisch - Alle Fotos: Bernd Kram / fotografik-fulda.de

22.01.07 - Kleinsassen

Ausstellung "Bewegte Kunst" - Barbara HEINISCH mit Live-Performance

“Malerei als Ereignis“ präsentiert die Kunststation Kleinsassen, einem Ortsteil von Hofbieber in der Rhön, in ihrer neuen Januar-Ausstellung. In der Galerie der Kunststation sind seit gestern bis zum 8. März Arbeiten der bekannten Performancekünstlerin und Malerin Barbara Heinisch, Schülerin von Joseph Beuys und Karl-Horst Hödicke, zu sehen: Gemälde aus den vergangenen zwei Jahren, das Performance-Gemälde "Phoenix aus dem Jahr" 1988 mit der dazugehörigen Fotodokumentation.

Bei der Ausstellungseröffnung, zu der die Künstlerin gekommen war und über ihre künstlerischen Intentionen berichtete, führte der Kunsthistoriker Ralf-Michael Seele von der Städtischen „galerie ada“ im thüringischen Meiningen in ihr Werk ein. Wer Barbara Heinisch „in Aktion“ erleben will, muss sich allerdings noch ein wenig gedulden: im Sommer dieses Jahres wird die Künstlerin während der Kunstwoche Kleinsassen am 19. August live und exklusiv auch eine Performance zeigen.

Ihre Werke „entstehen in einem Prozess von Performace und Malakt und bringen Aktion und Bild zu einer neuen Einheit“, so schrieb die Kunstjournalistin Doris Schmidt in einer Rezension für die Süddeutsche Zeitung. Die Künstlerin selbst sieht Malerei als ein Ereignis und hat in die Jahren ihres schöpferischen Wirkens - so sagt sie - in der von ihr erfundenen und entwickelten Vorgehensweise eine Malerei-Performance entwickelt, die immer auch ein Dialog mit dem Anderen, dem Modell hinter der Leinwand, sei.

1979 erhielt Heinisch den Deutschen Kritikerpreis für Bildende Kunst in Berlin und die Jury erklärte in ihrer Begründung „...Barbara Heinisch hat die Malerei wieder in eine heute dominierende avantgardistische Stilrichtung hineingebracht, aus der sie so gut wie verschwunden war...“. Über ihre schöpferische Arbeit sagte die Künstlerin in einem Statement, Entwicklung heiße für sie Interaktion. „Mithilfe der Verfremdung des Mitakteurs als diffuser Schatten erreiche ich die Aufhebung des greifbar Leiblichen meines Gegenübers auf dem Maltuch.... Deutschlicher als zuvor ergibt sich für mich ein farbiges Bild der menschlichen Aus-Strahlung.“

Solch bewegte Kunst ist verbal nur unzureichend zu vermitteln; daher kann der, für das Verständnis wichtige, Entstehungsprozess nur nachträglich kommentierend geschildert werden. Dies weiß auch Barbara Heinisch - und bietet auf ihrer eigenen Internetseite den Betrachtern gleich zum „Einstieg“ eine kurze Videosequenz über einen Malakt. Und sie verweist auf eine 2004 erschienene DVD zum Thema „Kunst in Bewegung“, die als Anthologie von fast 70 Filmsequenzen verschiedenster Künstler Schlüsselszenen zeitgenössischer Kunst bietet. Zu dem 300-minütigen Kaleidoskop präsentierter Künstlern gehören unter anderem Joseph Beuys, Christo & Jeanne-Claude, Jackson Pollick, Niki de St. Phalle, Keith Haring, Franz Erhard Walther, Andy Goldsworthy - und eben auch Barbara Heinisch.

Die 1944 in Rathenow bei Berlin geborene Künstlerin wirkte unter anderem in Berlin, Düsseldorf, Oslo, Amsterdam und New York. Nach dem Studium bei Joseph Beuys und bei Prof. Hödicke in Berlin in den 70er Jahren, wurde ihr bereits 1979 der Deutsche Kritikerpreis für Bildende Kunst verliehen. In den 80ern trat sie die begehrten Stipendien des New Yorker P.S. One und des Bonner Kunstfonds an; es folgten Gastprofessuren in den 80er und 90er Jahren an den Akademien in Kassel, Oslo, Berlin und Mainz.

Zur Zeit lebt und arbeitet sie im hessischen Bad Nauheim, am Wohnort ihrer Mutter, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Kurt Ernst Köhler. Seit ihrer ersten öffentlichen Präsentation 1976 in Frankfurt am Main als Beuys-Schülerin zeigte Heinisch ihre Arbeiten - teils mit, teils ohne Performance - bei rund 100 Einzelausstellungen, etwa in Köln, Kopenhagen, München, Paris, New York, Düsseldorf, Ulm oder Chicago.

Die Ausstellung „Barbara Heinisch - Malerei als Ereignis“ ist in Kleinsassen bis zum 8. März zu den regelmäßigen Öffnungszeiten der Kunststation und des Cafés (Dienstag bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr). Eintritt: 1,50 Euro, Kinder und Schüler frei. Führungen können vereinbart werden.

Weitere Informationen auf den Internetseiten www.kleinsassen.de und www.barbara-heinisch.de +++


Zahlreiche Besucher bei der Ausstellungseröffnung


Barbara Heinisch beantwortete Fragen zu ihren schöpferischen Intentionen und zur Arbeitsweise


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