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2300 Gläser Nutella gehörten unter anderem zu dem Diebesgut,... - Fotos: Hendrik Urbin

... das die Polizei in Fulda jetzt sicherstellen konnte.

10.05.13 - REGION

So etwas haben selbst erfahrenste Polizisten noch nicht gesehen. 70 Tonnen Diebesgut – das sind insgesamt zehn LKW-Ladungen – haben Beamte des Polizeipräsidiums Osthessen in der Nacht zum 3. Mai sichergestellt. Der Einkaufswert: mindestens 250.000 Euro. Zu dem wilden Sammelsurium gehören etwa 2.200 Paar Schuhe, fünf Tonnen Nutella, Jägermeister im Wert von 6.000 Euro, Gartengeräte und Fahrräder. Die Räuber haben quasi alles gestohlen, was sie hinter den Planen der Lastwagen gefunden haben. Damit hat die osthessische Polizei den größten Raubzug in der Geschichte des Präsidiums aufgeklärt. Leitender Polizeidirektor Günther Voß spricht von einem „besonderen polizeilichen Erfolg". Bei Ladungs- und Transportdiebstählen habe man relativ wenige Ermittlungsansätze. „Die Beamten haben hervorragende Arbeit geleistet."

Über die Hintergründe der Großrazzia in der Region Osthessen berichteten am Freitag Osthessens Polizei-Vize-Chef Günther Voß, Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Michael Bolowich, Oberstaatsanwalt Lars Streiberger (beide Fulda) sowie die Chef-Ermittler der Soko „Plane" Michael Kramer und Heiko Kraus. Das Interesse der Medien war groß. Zahlreiche Teams vom TV, Hörfunk, Print und Online kamen zur gemeinsamen Pressekonferenz der Ermittlungsbehörden.

14 Personen hat die Polizei nach Durchsuchungen in Niederaula, Schlitz, Hofaschenbach sowie im Fuldaer Süden und im Stadtteil Kämmerzell zeitgleich festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um deutsche und osteuropäische Staatsbürger. Vier Männer - drei von ihnen aus den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg und dem Vogelsberg - befinden sich jetzt in Untersuchungshaft. Die Tatverdächtigen sind im Alter zwischen 34 und 37 Jahren – und teilweise polizeibekannt. „Sie haben sich bisher noch nicht zu den Taten eingelassen", sagte Oberstaatsanwalt Lars Streiberger.

Ihnen wird nicht nur schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen, sondern auch Handel mit Betäubungsmitteln. Die Ermittler stießen bei ihren Durchsuchungen auf größere Mengen Marihuana und Kokain. Außerdem stellten sie fest: Die Räuber hatten offenbar eine noch größere Bandbreite, die über den Handel mit Drogen und die Hehlerei mit Markenlebensmitteln, hochwertigen Schuhen oder Spirituosen hinausging. Sie haben auch im großen Stil Diesel aus Fahrzeugen gestohlen und damit bei sich zuhause regelrechte "Tankstellen" betrieben.

Wie kam es eigentlich zu dieser Raubserie? Darüber informierte Heiko Kraus von der Polizeistation Fulda. Seit Sommer 2012 kam es gehäuft – vor allem an Wochenenden und Feiertagen – zu Diebstahlsdelikten aus geparkten LKW und Sattelzügen. Der modus operandi war in allen Fällen gleich: die Täter schlitzten die LKW-Planen auf, luden die Ware ab und verschwanden. Ihre Beute versteckten sie in angemieteten Wohnhäusern in der Region. Schnell hat die Polizei erkannt: es handelt sich um eine Serie. Streifen wurden sensibilisiert, die Arbeitsgruppe „Plane" hat sich gegründet. Es gab Kontakt mit den Kollegen in Bad Hersfeld, die Zusammenarbeit wurde intensiviert.

Ende 2012 gab es dann den ersten Volltreffer. Die Polizei hatte durch eine Routinekontrolle erste Namen von Tatverdächtigen. Daswar nicht nur ein Zufall, sondern auch „das Glück des Fleißigen", betonte Voß. Die kontrollierten Männer rochen auffällig nach Diesel, sie waren in einem Kleintransporter unterwegs und hatten diverse Werkzeuge dabei. In den kommenden Wochen folgten dann weitere Ermittlungen, Observierungen und acht Monate nach dem ersten konkreten Fall der Zugriff mit Festnahmen.

Jetzt geht die Sisyphusarbeit für die 16 Beamten der Soko „Plane" aber erst los. „Eine logistisch schwierige Aufgabe beginnt", erklärte Michael Kramer, Chef vom Einbruchskommissariat. „Bisher kann nur ein Teil der beschlagnahmten Asservate eindeutig zehn Fällen zugeordnet werden." Das Diebesgut soll den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden. Aber bis alles zugeordnet ist, kann es Monate dauern. Einen Fall mit diesem „enormen Ausmaß" hat Kramer während seiner fast vierzigjährigen Polizei-Karriere noch nicht gesehen.

Was neben den fieberhaften Ermittlungen bleibt, sind viele offene Fragen: Warum haben die Nachbarn der Beute-Lager nichts bemerkt und Alarm geschlagen? Wo ist der noch immer fehlende größte Teil des Nutella-Raubes? Und: gibt es weitere „Strippenzieher" im In- oder Ausland? (Christian P. Stadtfeld). +++


Riesiges Medieninteresse am Freitagmorgen.

Kistenweise Jägermeister...


Baumarktartikel.



Standen im Mittelpunkt der Medien, die große Menge Nutella-Gläser.


Pressesprecher Martin Schäfer.

Leitender Polizeidirektor Günther Voß.



Polizeioberkomissar Heiko Kraus von der SoKo Plane.


Leiter der SoKo Plane, Kriminalhauptkommissar Michael Kramer.


Lars Streiberger, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Fulda.de


Dr. Michael Bolowich, Leiter der Staatsanwaltschaft Fulda.


Auch mit dabei: zahlreiche Flaschen ...

... und Kisten Jägermeister.


Reifen,...

... Benzinkanister, ...


...Inlineskater.











Snowboards,...


.. Markenschuhe, ...

... aber auch Fahrräder gehörten zum Diebesgut.









An diesen Arbeitsplätzen der Polizei werden die Gegenstände in den nächsten Wochen erfasst und kategorisiert.

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