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Karstadt-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Hellmut Patzelt

18.07.12 - FULDA

Karstadt-Betriebsrat zu geplanten Stellenstreichungen: "Ein Schlag ins Gesicht"

Die Angst geht wieder um in den Karstadt-Filialen in Deutschland. Bis Ende 2014 sollen rund 2000 von derzeit noch 25.000 Stellen in den Warenhäusern ersatzlos gestrichen werden. Zwar seien diese Maßnahmen für die betroffenen Mitarbeiter schmerzhaft, doch notwendig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, argumentiert Karstadt-Vorstandsvorsitzender Andrew Jennings. Seiner Aussage nach soll der Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich vonstatten gehen, doch die Verunsicherung unter den noch von den Folgen der Insolvenz gebeutelten Angestellten der Warenhauskette ist groß. Am Karstadt-Hauptsitz in Essen soll nächste Woche eine Betriebsversammlung stattfinden, bei der den Mitarbeitern die Modalitäten des Stellenabbaus konkretisiert werden. Ende August läuft der Sanierungstarifvertrag aus.

Befürchtet wird, dass vor allem die kleineren Filialen - unter anderem auch in Fulda - von der Personalverminderung betroffen sein werden. Die Karstadt-Beschäftigten hatten in den vergangenen zwei Jahren ihren Teil zur Rettung des Konzerns beigetragen, indem sie auf Teile ihres Gehalts verzichtet hatten. Karstadt musste 2009 Insolvenzantrag stellen und war 2010 von Investor Nicolas Berggruen übernommen worden, der sich gegen seine Mitbewerber vor allem deshalb durchgesetzt hatte, weil er versprach, so viele Stellen wie möglich erhalten zu wollen.

In drei Wellen sollen sie gegangen werden. Die Karstadt-Mitarbeiter, die in den vergangenen Jahren auf vieles verzichtet hatten, um das zu verhindern, was jetzt eintreten soll. Auf der Internetseite des Konzerns heißt es: „Die Fortsetzung der strategische Neuausrichtung und notwendige Anpassung machen den Abbau von 2.000 Stellen in zwei Phasen bis Ende 2014 unvermeidlich“. „Ein schwarzer Tag für die Beschäftigten, 140 bangen in Fulda um ihre Existenz“, fasst Hellmut Patzelt, Karstadt-Gesamtbetriebsratsvorsitzender, zusammen.  

„Frühpensionierungen, Nichtverlängerung von befristeten Verträgen und freiwilliger Austritt hört sich nett an, ist aber für die Betroffenen ein Schicksalsschlag“, so Patzelt weiter. Nun müssten Gespräche stattfinden und die Mitarbeiter in Versammlungen informiert werden. Die Unternehmensstrategie „Karstadt 2015“ setzt auf modernere Häuser, Expansion der Sport-Häuser und Online-Geschäft. Schließungen stünden derzeit nicht auf der Agenda, wie viele Stellen in Fulda tatsächlich bedroht sind, ist noch ungewiss.+++am/ci



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