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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

Horst Selbiger, jüdischer Vorsitzender der christlich-jüdischen Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg...

30.05.12 - BAD HERSFELD

Elfriede Sara Levi war gerade einmal 36 jahre alt als sie am 30. Mai 1942 zusammen mit sechs weiteren jüdischen Mitmenschen in einen Zug Richtung Kassel zu einem Sammellager gesteckt wurde. Ihre Fahrt ging in ein Vernichtslager. Heute - am Tag genau 70 Jahre später - gedachte die christlich-jüdische Gemeinschaft Hersfeld-Rotenburg und junge Menschen der Konrad Duden-Schule an die Gräueltaten des dritten Reiches.

"Wir sind heute zusammen gekommen, um derer zu gedenken, die durch die rechtsbrechende Gesetze der Nazis, insbeson-dere durch das „Reichsbürgergesetz“ und das „Gesetz zum Schutz des Deutschen Blutes und der Deutschen Ehre“ vom 15. September 1935, besser bekannt als „Die Nürnbergergesetze“ verfolgt wurden. Mit der Übergabe der politischen Macht am 30. Januar 1933 versetzten die herrschenden Kreise Deutschlands Hitler in die Lage, ein Kernstück seines Parteiprogramms, die Ausrottung des jüdischen Volkes, zu verwirklichen. Planmäßig gingen die deutschen Faschisten ans Werk. Der „Kreuzzug gegen die Juden“ setzte ein ausgeklügeltes System in Gang: Öffentliche Diffamierungen, wirtschaftlichen Boykott, Verdrängung aus allen Positionen in Staat und Gesellschaft.

Die jüdischen  Bürger wurden von der übrigen Bevölkerung isoliert und ihrer materiellen Existenzgrundlage beraubt. Das ging bis zur völligen Rechtlosmachung der deutschen Juden. Die Zwangsannahme der Vornamen Sara und Israel, die Verurteilung wegen „Rassenschande“, Kennzeichnung durch den gelben Stern, Verhaftungen, Verhöre, Einweisungen in die KZ’s ohne jeden Grund, Aneignung ihres Vermögens, Kennzeichnung der sogenannten Judenhäuser sind nur einige Beispiele der Drangsalierungen. Boykotte, Pogrome, Berufsverbote, Zwangsarbeit und letztendlich die Deportation in den Tod waren die nächsten Kapitel.   In Hersfeld verschwanden nach und nach ca. 90 jüdische Personen, die Nachbarn Ihrer Groß- und Urgroßeltern, Menschen wie Sie und ich, und fast keiner fragte nach deren Verbleib", erklärte Horst Selbiger, jüdischer Vorsitzender der Gemeinde. Der 84-jährige Selbiger hat die Deportation selbst in Berlin miterlebt.

Er erinnerte während der Gedenkstunde an die Szenen in Bad Hersfeld. Schüler der Konrad Duden-Schule beschäftigten sich ausführlich mit diesem Thema und erinnerten in einem Rollenspiel an die sieben Bad Hersfelder Juden. Elfriede Levis und das Schicksal vieler taudend Juden soll nicht in Vergessenheit geraten.

Sehen Sie zu dieser Gedenkstunde unseren ausführlichen Videobeitrag. (Hans-Hubertus Braune) +++


...und Karl Honikel erinnerten an die Gräultaten, welche sich auch in Bad Hersfeld zugetragen haben.

Die Gedenkstunde...


...im Fokus der Kameraleute...

Die Schüler der Konrad Duden-Schule erinnerten in einem Rollenspiel der jüdischen Mitbürger...


Karl Honikel eröffnete die Gedenkstunde...

...am Bahnhofsvorplatz in Bad Hersfeld.


"Hersfeld ist judenfrei", titelte damals die Hersfelder Zeitung.

Die Schülerinnen...


beschäftigten sich mit dem Thema...

Eine Gedenktafel...


erinnert in der Bahnhostraße 11...

...an die Geschehnisse.

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