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- Fotos: Christian P. Stadtfeld / Hendrik Urbin
31.03.12 - FULDA
Aus Protest gegen die Massentötungen von Straßentieren als „Säuberungsaktion“ vor der Fußball-Europameisterschaft 2012 in der Ukraine sind am heutigen Samstag in vielen Städten Europas Menschen auf die Straße gegangen - wie beispielsweise in Fulda. Hier zogen rund 100 Demonstranten mit vielen Hunden in einem Schweigemarsch durch die Innenstadt. Dabei führten sie Protestplakate mit und hielten Rote Karten gegen die Tötungen in die Höhe. Organisiert wurde der Schweigemarsch mit abschließender Demonstration auf dem Fuldaer Universitätsplatz von verschiedenen Tierschutzorganisationen. Dabei gab es auch Infowände und eine Luftballon-Protesaktion. Verteilt wurden weiterhin Flugblätter und Flyer mit der Aufschrift "Ich bin gegen das Töten von Straßentieren für die EM 2012".
Nach Angaben der Veranstalter werden im Zuge der Vorbereitungen zur Fußball-EM 2012 an den für die Austragung beteiligten ukrainischen Städten Straßentiere, vorwiegend Hunde und Katzen, in großangelegten Tötungsaktionen abgeschlachtet. Die Veranstaltungsorte wollten sich (so die Kritiker) der Welt im besten Licht präsentieren – ohne Straßentiere. Die Tiere würden vergiftet, erschlagen, erschossen und verbrannt, letzteres teilweise bei lebendigem Leib, die beteiligten Kommunen hätten fahrbare Krematorien angeschafft.
Weil die Bürgermeister sogar Kopfprämien zwischen 25 und 40 Euro pro getöteten Hund ausetzen würden, entwickle sich aus den "Säuberungsaktionen" ein regelrechter Industriezweig entwickelt. Viele der Tierleichen würden zu Tiermehl als Zusatz für Tierfutter verarbeitet, wie es zum Beispiel im landwirtschaftlichen Bereich bei der Geflügelmast zum Einsatz kommt.
Die Aktion "Fair Play – EM 2012 ohne Tiermorde" ist „ein Zusammenschluss von Menschen, die die Gräuel nicht hinnehmen und sich aktiv und selbstbestimmt auf legalem Weg für einen sofortigen Tötungsstopp und nachhaltige Maßnahmen zur Populationskontrolle“ einsetzen wollen. "Die Proteste dürfen nicht aufhören, Wir bleiben aktiv", so die Organisatoren. Am heutigen Samstag gab es solche Aktionen europaweit uner anderem in Italien, Schweiz, Österreich, Frankreich, Griechenland, Holland, Spanien, Kroatien, Russland und die Ukraine. Zu dieser Aktion gibt es auch im Internet eine Initiative auf www.facebook.com als "Aktion Fair Play - Fulda". (ma) +++