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Samir Al-Hami (links) mit den Fachkräften aus Rumänien, den Mitarbeitern aus dem Goethe-Institut und Natalia Vladescu (rechts)

Die Mediziner auf dem Weg in die Mittagspause. Fünf Wochen lang steht ganztags Sprachunterricht auf dem Stundenplan.

23.04.12 - FULDA

Fachkräfte-Import: AL-HAMI ACADEMY als Chance für rumänische Mediziner

Sie kamen, um ihr Glück zu suchen: 16 Ärzte haben ihre Heimat Rumänien verlassen, um sich in Fulda eine neue Existenz aufzubauen. Seit vier Wochen lernen sie in der neu gegründeten „Dr. Al-Hami International Academy“ die deutsche Sprache. Doch nicht nur Vokabeln und Grammatik steht auf dem Lehrplan der sechsmonatigen Ausbildung, auch das deutsche Gesundheitswesen und die Abläufe in hiesigen Krankenhäusern sollen den Fachkräften vermittelt werden. Eine Riesenchance für die Mediziner, doch auch eine Herausforderung.

Um dem Fachkräftemangel in deutschen Krankenhäusern entgegenzutreten und ausländischen, bereits gut ausgebildeten und hoch motivierten Fachkräften eine gute Chance auf ein besseres Leben zu geben, haben Dr. Samir Al-Hami, der Gründer der Academy, und seine Projektpartnerin Dr. Natalia Vladescu unter 600 jungen Ärzten in Bukarest die Wahl gehabt. „Neben der medizinischen Qualifikation muss auch die soziale Kompetenz und die Motivation stimmen“, erläuterte Vladescu, die selbst innerhalb kürzester Zeit die deutsche Sprache lernte, nachdem sie in Rumänien Medizin studiert hatte. Ohne den absoluten Willen ist das Pensum auch nicht zu schaffen: Innerhalb von sechs Monaten werden sie von Susanne Gömpel vom Goethe-Institut Frankfurt auf das benötigte sprachliche Niveau gebracht. Und das ist „B2“ - eine selbstständige Sprachverwendung ist Voraussetzung zur Arbeitsaufnahme in Deutschland und ist festgelegt im europäischen Referenzrahmen für Sprachen.

Das besonders große Interesse an den Integrationskursen der Academy hat neben den schwierigen Arbeitsbedingungen in Rumänien einen weiteren, sehr konkreten Grund: Alle mit der Auswanderung verbundenen Kosten finanziert die Akademie vor, also Flüge, Sprachkurse, Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld während der sechsmonatigen Ausbildung. Erst wenn die Ärzte eine Anstellung gefunden haben, zahlen sie etwa 18.000 Euro in Raten zurück.

„Wir wollen mit unserer Arbeit einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und nicht Geld verdienen“, begründet Dr. Al-Hami sein besonderes Engagement. Allerdings sei dieses Engagement nur dann auf Dauer möglich, wenn die Absolventen schnell einen Arbeitsplatz im deutschen Gesundheitswesen fänden. Die Akademie sei deshalb sehr auf die Unterstützung von Kliniken und all jenen angewiesen, die sich im Gesundheitswesen engagierten. Der Neurochirurg, der in Fulda seit 2002 das Neuro-Spine-Center betreibt, eine Fachklinik zur Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen und des Nervensystems, denkt daran, die Academy in einen Verein zu überführen. Mitte Juni soll es auch einen Integrationskursus für Pflegekräfte geben. Bei einem Besuch in Bukarest haben Dr. Al-Hami und Dr. (Univ. Bukarest) Vladescu am Wochenende bereits erste Gespräche mit Bewerbern geführt. (am/ pm) +++



Die Räumlichkeiten der Academy im Neubau am Fuldaer Uniplatz


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