Tonnenschwere Betonteile schießen durch die LKW-Plane, ein Fass mit hochgiftiger Chemie fliegt ungesichert vom Lastwagen, Bierkisten rutschen in der Kurve auf Straße - Szenen, die sich immer wieder auf den Autobahnen und Straßen wiederholen. Schwere Unfälle und wie die Polizei später feststellt, mangelnde oder schlechte Ladungssicherung war der Auslöser. Die Gefahren sollen künftig noch besser eingedämmt werden. Die Experten der Branche - ob Spediteure, Gutachter, Hersteller, Logistiker, Fahrerverbände - haben sich zu einem Netzwerk von Spezialisten zusammengeschlossen. Die Idee dazu stammt vom Fuldaer Unternehmen marotech im Industriegebiet Fulda-West.

Dort hat marotech mit vielen Partnern das erste Europäische 3 G Kompetenzzentrum für Ladungssicherung gegründet und gebaut. "Wir sehen in der Branche als Partner und bringen hier Innovation, Wissenschaft und die Entwicklung zusammen", erklärte Wolfgang Hein, Leiter des Zentrums während einer Pressekonferenz in Fulda. Landrat Bernd Woide lobte die Innovation der Inhaberfamilien Uth und freute sich, dass in der Mitte Deutschlands ein solch bedeutendes Kompetenzzentrum im Landkreis Fulda entstanden sei.

Offiziell wird das Kompetenzzentrum zwar erst am Samstag eingeweiht, doch bereits am Donnerstag startete die erste Fachmesse "Lasi-Expo 3 G". Der imposante Neubau ist pünktlich fertig geworden und ist mit Bedacht schick und modern ausgestattet worden. Marotech hat bereits das visuelle Netzwerk "lasiportal" erfolgreich installiert. Über 100.000 Fachleute klicken jährlich auf die Internetpräsenz. 500 zertifizierte Trainer und Berater sind angeschlossen. Sie werden künftig unter anderem die LKW-Fahrer, Spediteure oder Lagerarbeiter schulen. Dies ist jedoch nur ein Standpunkt. Die Weiterentwicklung, die Nutzung des bundesweiten Expertenpools und das Zusammenspiel der Hersteller soll für alle Netzwerker eine "Win-Win-Situation" bringen. Letztlich geht es im Kern im mit Sicherheit im Verkehr.

Neben Dolezych beteiligen sich unter anderem die Hersteller Spanset, Rothschenk, Lasitec, Transport-Technik Günther, Marotech sowie das Technische Hilfswerk. Zudem präsentiert die Audi Planung GmbH drei Fahrzeuge vom Typ A1, A5 und R8, die zuvor auf dem Genfer Auto-Salon gezeigt wurden. Die Audi Planung GmbH betreibt in den Räumen des 3G ein Ingenieurbüro für technische Fachplanung und Ingenieurdesign. Das Zentrum der Lasi-Expo bildet ein 700 Quadratmeter großes Zelt, das auf dem insgesamt 15.000 Quadratmeter großen Gelände steht. „Freie Flächen konnten wir den interessierten Ausstellern am Ende nur noch außerhalb des Zeltes bieten“, so Kraus. Weitere Informationen zur Fachmesse Ladungssicherung und den Eröffnungstagen des „3G Europäisches Kompetenzzentrum Ladungssicherung“ sind im Internet zu finden unter www.3G-Ladungssicherung.de, im Netzwerk für Ladungssicherung www.lasiportal.de und bei den Initiatoren www.marotech.eu. (Hans-Hubertus Braune / red) +++