Schneller, besser, bezahlbar? Das "Glasfaserprojekt" geht in die erste Runde

„Es ist der beste Zeitpunkt, dieses Projekt umzusetzen. Der Bedarf an schnellem Internet wird immer größer, so dass wir nun auch für Eichenzell schnelle Leitungen wollen“, so Bürgermeister Dieter Kolb am Donnerstagnachmittag in einer Pressekonferenz. Er, die Gemeindevertreter und die künftige Betreiberfirma sacoin stellten im Eichenzeller Schlösschen das Glasfaserprojekt vor. Die Großgemeinde Eichenzell im Landkreis Fulda soll bis 2016 ein eigenes Ortsnetz in Betrieb genommen haben, dass laut Kolb im weiten Umfeld „konkurrenzlos“ sein werde. Alle Vertragsnehmer werden dann laut saicon- Vertriebsleiter Henning Heinen über einen Glasfaserzugang und damit über eine Ladegeschwindigkeit von über 50 Megabit pro Sekunde verfügen.  

„Die Gemeinde wird sich nicht verschulden“, so Kolb am Donnerstag. „Die 8,4 Millionen Euro zur Finanzierung des Projektes, erhalten wir durch Kredite. Diese werden durch die Pacht refinanziert.“ Durch diese Art der Finanzierung sei die Gemeinde unabhängig in der Gestaltung des Projektes und es müsse nicht alles immer wieder diskutiert und abgesichert werden. Der Ausbau wird dann in mehreren Abschnitten stattfinden, wobei die Arbeiter schon in diesem Jahr mit dem ersten „Cluster“ beginnen. So soll die Hauptanlage aufgestellt und zunächst Gebiete um Rönshausen bis nach Melters versorgen. Das nach und nach Aufbauen des Netzes mache Sinn, da es nach seinen künftigen Strukturen geplant werde, erklärte Gesellschafter Peter Bütz. Eichenzell habe sich dafür entschlossen, zunächst einmal die Gebiete mit den langsamsten Anschlüssen zu versorgen und den Rest sukzessive auszubauen.   

„Die Idee zu dem Vorhaben kam uns schon im November 2011“, sagte Kolb. „Damals hatten wir uns in Hamburg das Projekt von sacoin angeschaut und waren fasziniert. Dass dann auch alle Fraktionen der Gemeindevertretung sich aktiv eingebracht haben und gemeinsam von der Sache überzeugt waren, hat mich umso mehr bestärkt.“, so Kolb.  

Das Projekt gehöre laut Heinen zu den „modernsten, die es auf dem Sektor gibt“. Momentan gäbe es in der Region gerade einmal Bandbreiten von einem bis sechs Megabit pro Sekunde, was sich durch das Glasfasernetz ändern wird. Mittel- bis langfristig sei eine Breitbandversorgung der Haushalte notwendig, da die Menschen früher oder später über das Internet nicht nur ihre Mails checken und Online-Banking betreiben wöllten, sondern ihre Haussicherheit koordinieren, HDTV und viele Software-Uploads und E-Health (z.B. EKG von Zuhause aus per Internet generieren und die Daten ans Krankenhaus schicken) nutzen möchten. Laut Hein haben Studien ergeben, dass der Bedarf an schneller Internetversorgung auf jeden Fall steigen werde.  

Ein „Premium-Paket“ von sacoin, in dem Internet-, Fernseh-, Radio- und Telefonanschluss enthalten sind, würde dann rund 60 Euro im Monat kosten, der reine Internetanschluss 25, 90 Euro. Bis es soweit ist, dauert es jedoch noch seine Zeit, so dass sich auch diese Angaben noch ändern können. Antworten auf alle Fragen der Eichenzeller werden vermutlich am 22. oder 23. August in einer Bürgerversammlung beantwortet werden. Den genauen Termin gibt die Gemeinde noch bekannt. In Zukunft soll es zudem einen Ansprechpartner im Eichenzeller Rathaus geben, der sich mit den Fragen der Bürger zu dem neuen Netz auseinandersetzt. Nähere Infos zum Projekt gibt es unter: http://www.breitband-eichenzell.de/fragen-und-antworten (ba) +++