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Auf Pferdebesitzer wie Klaus Schmelz könnte eine Pferdesteuer zukommen... - Fotos: Jan Küllmer

26.06.12 - LAUTERBACH

Hysterie oder berechtigte Sorge? Pferdebesitzer in Lauterbach stemmen sich mit Unterstützung von Verbänden und Interessengemeinschaften vehement gegen die Überlegungen, eine kommunale Pferdesteuer einzuführen. Ursache des Protestes ist ein Arbeitspapier, das Teil eines Antrages ist, den die Stadt Lauterbach an das Land Hessen stellen will. Der kommunale Schutzschirm könnte die desolate Finanzlage entspannen – aber an ihn sind auch eindeutige Bedingungen geknüpft.    

Sparen. Das klingt erst einmal sehr vernünftig, denn die Stadt ist 1,3 Millionen Euro von einem positiven Bescheid für den kommunalen Schutzschirm entfernt, 100 Euro pro Kopf und Jahr müssen gestrichen werden. Die Stadtverordneten beschlossen am Montagabend zunächst „nur“ die Antragstellung am Schutzschirmverfahren – mit dem Zusatz, sich die genaue Zusammensetzung der Sparmaßnahmen offen zu halten. Im Zusatzantrag aller Fraktionen heißt es wörtlich: „ Die einzureichenden Unterlagen (für den Schutzschirm-Antrag – Anm. der Red.) stellen aus Sicht der Stadtverordnetenversammlung lediglich ein Arbeitspapier dar, welches in allen Positionen (hierzu gehört z.B. auch die Erhebung einer Pferdesteuer und Mittelkürzungen beim Kinderhort) jetzt selbstverständlich in den Fachausschüssen bzw. dem Haupt- und Finanzausschuss und der Stadtverordnetenversammlung fachlich beraten und entschieden wird.“  

Anhand eines Leitfadens der hessischen Landesregierung hatte man die Ideenliste entworfen, ohne konkret über die einzelnen Punkte zu beraten. Weder über die Pferdesteuer noch die Kürzungen im Kinderhort sei abschließend entschieden worden. Einige Stadtverordnete machten deutlich, dass sie über die Intensität der Ablehnungsbekundungen einiger Pferdebesitzer bestürzt seien. Eine Flut von Briefen und Mails habe sie erreicht. „Bislang haben wir immer moderat gespart – das wird auch so bleiben“, versprach Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller (CDU) den anwesenden 400 Besuchern, die schon vor Beginn der Sitzung mit zahlreichen Plakaten ihre Meinung verdeutlicht hatten.  

Ein Großteil der Demonstranten hatte am Montagabend ihren Widerstand gegen die Einführung einer Pferdesteuer skandiert. Aber auch die Kinder und Eltern des städtischen Kinderhorts hatten einige Fürsprecher gegen die Mittelkürzung, die allerdings mit weniger Verbandsverstärkung auftraten. Ob Hort-Kürzungen, Betten- oder Pferdesteuer: Für die Lauterbacher geht es um ihre finanzielle Zukunft. Ohne ein entsprechendes Maßnahmenpaket könnte die Teilnahme am kommunalen Rettungsschirm versagt bleiben. Der Magistrat der Stadt hat alle Bürger aufgerufen, Ideen und Vorschläge einzureichen.(am)+++


Im Rechenbeispiel könnten sie der Stadt Lauterbach 30.000 Euro einbringen.


Viele Höfe würden unter der finanziellen Mehrbelastung leiden.

Die Pferdesteuer wäre eine kommunale Steuer.



Rund 400 Demonstranten hatten sich vor der Aula der Sparkasse versammelt, wo die Stadtverordnetenversammlung stattfand.


Robert Kuypers vom Pferdesportverband Hessen, beteiligte sich an der Demonstration.












Die Sitzplätze waren schnell belegt,

so viele Zuschauer haben der Versammlung schon sehr lange nicht mehr beigewohnt.


Die Stadtverordneten bei einer Abstimmung

Laubterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller (CDU)


Lauterbachs Finanzen sind desolat, Sparmaßnahmen sind seit 16 Jahren an der Tagesordnung.

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