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08.07.12 - Fulda

"Helfen, wo Hilfe gebraucht wird": Beratungsstelle für Spätaussiedler stellt sich vor

"Jugendliche Spätaussiedler sind wesentlich stärker vielfältigen Gefährdungen und sozialen Benachteiligungen ausgesetzt als ihre einheimischen Altersgenossen", stellt Olga Roon, Mitarbeiterin in der Beratungsstelle für Spätaussiedler/ Migranten aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion im Großraum Ost- und Südhessen die aktuelle Problemlage dar. Roon spielt hierbei auf die Häufung von Arbeitslosigkeit, erhöhter Aggressivität und Kriminalität sowie dem oft an den Tag gelegten Suchtverhalten bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund an. „Die Freizeitgestaltung von Jugendlichen beschränkt sich auf den alltäglichen Fernsehkonsum und Computerspiele. Ihre mitgebrachten Stärken - vor allem im musischen, literarischen, sprachlichen und sportlichen Bereich - bleiben ungefragt und werden nicht weiter gefördert", findet die 31-jährige eine Erklärung für die oben genannten Phänomene.

Folgerichtig befasst sich die Kreisgruppe Fulda der Russlanddeutschen mit der Integration von jugendlichen und erwachsenen Spätaussiedlern. Zum Beispiel bietet die Beratungsstelle allen Interessierten kostenlose Bastelkurse, Sprachkurse und schulische Nachhilfe an. Aber auch individuell kann geholfen werden – in Einzelgesprächen werden Fragen geklärt und Probleme aufgedeckt. Gemeinsam versucht man eine Lösung zu finden. „Wir helfen jedem, der unsere Hilfe braucht", sagt die gelernte Juristin, die 2003 auf Russland nach Deutschland kam und an der Hochschule Fulda ein Studium der Sozialwissenschaften absolviert hat. Die Beratungsstelle für Spätaussiedler ist noch eine sehr junge Initiative. Sie wurde am 1. April diesen Jahres ins Leben gerufen. In der Magdeburger Straße 45 in Fulda hat man sich eingerichtet und empfängt von montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr und von 13.00 Uhr bis 17.30 Uhr alle Interessierten. Olga Roon ist seit Anfang an dabei und hat noch viele Ziele für die Zukunft.

Besonders liegen ihr die Jugendlichen am Herzen. Man möchte durch stärkere Integration möglichem Extremverhalten der jungen Erwachsenen vorbeugen und ihnen durch die Eröffnung von Perspektiven im privaten und schulischen Bereich Mut machen. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die „Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken" und das Ansehen der Familie als zentralen Rückhalt zu betonen. Weiterhin geht die Beratungsstelle aber auch auf mögliche Identitätsprobleme der Spätaussiedler ein. Im Spannungsfeld zwischen alter und neuer Heimat kann es zu verschiedensten Herausforderungen kommen – die Beratungsstelle will diesen offensiv entgegentreten. ( Auf dem Foto: In Einzelgesprächen mit Spätaussiedlern klärt Olga Roon Fragen und deckt Probleme auf/ Foto: Heydenreich)+++

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