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06.08.12 - FULDA

"Erhöhte Lebensgefahr für Ungeborene" - Bischof ALGERMISSEN zu Gen-Bluttests

"Erhöhte Lebensgefahr für ungeborene Kinder" sieht der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen in der bevorstehenden allgemeinen Zulassung eines Gen-Bluttests in Deutschland. "osthessen-news" veröffentlicht seine aktuelle Stellungnahme vom heutigen Tage nachfolgend "IM WORTLAUT".  +++

"Der Ausgangspunkt für den so genannten Trisomie-Test der Konstanzer Biotech-Firma LifeCodexx ist die in den 90er Jahren gemachte Entdeckung, dass im Blut der Schwangeren Bruchstücke des Erbmaterials zu finden sind. Bei dem hochbrisanten Bluttest geht es faktisch um die Selektion von Menschen mit Down-Syndrom. Sie werden damit auf die schlimmste Weise diskriminiert. Der Test ist eine deutliche Zuspitzung und Verschärfung der pränatalen Diagnostik. Es erhöht sich die Lebensgefahr für ungeborene Kinder mit genetischem Defekt. Schon jetzt bedeutet der Verdacht auf ein Down-Syndrom für 90% der Embryonen den Tod. Diese fatale Logik wird nun durch den Bluttest noch einmal verschärft.

Eine perfektionierte Fahndung nach vermeintlich unwertem Leben darf nicht zugelassen werden. Deshalb ist der Bluttest strikt abzulehnen. Zudem hat er einen deutlichen Unsicherheitsfaktor: Fast immer wird es im Fall eines positiven Testergebnisses zusätzlich eine Fruchtwasseruntersuchung zur Bestätigung der Diagnose geben müssen. Das allerdings verschweigt die Firma LifeCodexx. In unserer Gesellschaft wird fatalerweise die Tendenz gefördert oder zugelassen, nicht nur nach den Schwächen eines Kindes zu fahnden, sondern nach den Schwachen und sie dann umzubringen.

Die Auswahl aber zwischen „wertvollen“ und „unwerten“ Kindern ist unter der Würde des Menschen. Nur Gott allein garantiert die Würde auch der Schwachen. Als Gottes Kind verdankt der Schwache sein Dasein nicht allein dem Willen seiner Eltern und nicht einer Laune der Natur. Vorgängig zu seinen Fähigkeiten und Behinderungen ist er von Gott bereits angenommen und durch Jesus Christus erlöst. Darin gründet seine unveräußerliche Würde. Diese gewähren weder Staat noch Gesellschaft noch Eltern. Und darum können sie sie auch niemals entziehen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, weil Gott ihr Urheber und Garant ist. Wer ein Kind mit seinen Behinderungen annimmt und ihm Leben ermöglicht, ist weder blind noch blauäugig. Er sieht es mit den barmherzigen Augen Gottes. Jeder Dammbruch, auch der ethische, beginnt mit wahrnehmbaren Haarrissen. Dieser brisante Test ist allerdings viel mehr als ein Haarriss. Es müsste ein Aufschrei in der Öffentlichkeit erfolgen.

Fulda, 6. August 2012

+ Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda"

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