Archiv

02.08.12 - Alsfeld

BI warnt: "Windkraftanlagen haben offensichtlich keine wirtschftliche Chance"

Nach Überzeugung der BI „Schöner Ausblick“ haben die für den Bereich Elbenrod / Hattendorf / Berfa geplanten Windkraftanlagen keine Chance auf einen wirtschaftlichen Betriebsverlauf. Pressesprecher Gerd Ochs verweist auf die vor wenigen Monaten im Auftrag des Hessischen Umweltministeriums für das gesamte Landesgebiet Hessens erstellte Windpotentialkarte, die für den Alsfelder Bereich um Elbenrod, Hattendorf und Berfa nur sehr mäßige Windgeschwindigkeiten von höchstens 6 m/s, in der Masse sogar darunter, ausweist.

„Beim RP Gießen wurden für den Bereich Elbenrod, Hattendorf und Berfa Anlagen des Typs Vestas V90 beantragt“, so Ochs. „Diese sind mit Blick auf die Herstellerangaben offensichtlich völlig ungeeignet, um bei den hiesigen Windverhältnissen auch nur annähernd eine Chance auf einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb zu haben!“ So zeige die Leistungskurve der Anlage, dass bei den ermittelten Windverhältnissen lediglich etwa ein Sechstel der Nennleistung auch tatsächlich zur Verfügung stünde. „Das Schönrechnen der Projektierer, die mit der Nennleistung der Anlagen hausieren gehen und darauf ihre Wirtschaftlichkeits­berechnungen und Ertragsprognosen stützen, wird so in unserer windschwachen Gegend für Landverpächter zu einer bösen Falle. Haben Sie die Verträge erst einmal unterschrieben, ist es dann zu spät!“, rät Ochs eindringlich zur Vorsicht.

Die rechnerische Augenwischerei von Projektierern und Betreibern werde auch hier deutlich: gerade mal sieben „repowerte“ Anlagen in Ober-Seibertenrod sollen entsprechenden veröffentlichten Angaben zufolge den Energiebedarf von 14.000 Haushalten oder 56.000 Menschen abdecken. Im Vogelsbergkreis wurden bereits ca. 200 Anlagen errichtet, demgegenüber stehen aktuell 109.000 Einwohner. „Die BI fragt: wie passt das zueinander? Für wie dumm hält man die Menschen hier eigentlich?“

Traurige Alternative: Anlagen von gigantischen Ausmaßen   Soll der hier relativ schwache Wind doch eine Chance haben, wirtschaftlich nutzbar zu sein, bleiben laut BI nur gigantische Anlagen mit immensen Eingriffen in Natur und Landschaft. So wurden in Ruhlkirchen, wo die gleichen Windverhältnisse wie im Bereich Alsfelds herrschen, die bereits gestellten Anträge abgeändert auf den Typ Nordex N117 mit einer Nabenhöhe von 140 m und einem Rotordurchmesser von 117 m, so dass sich eine Gesamthöhe von 198,5 m ergibt. „Wenn schon eine 179 m hohe Anlage mit 82 m Rotordurchmesser ein Fundament von 1900 Tonnen Beton und 73 Tonnen eingebauten Stahls benötigt, wie gewaltig muss dann erst das Fundament einer Anlage sein, deren Rotoren fast die 1,5 fache Länge haben?“, fragt die BI unter Bezugnahme auf Medienberichte mit bautechnischen Daten des derzeit im Repowering befindlichen Windparks „Platte“, Ober-Seibertenrod / Ulrichstein.

„Die Hebelgesetze sind doch jedem Kind bekannt: die Hebelwirkung der Rotoren muss durch gewaltige Stahlbeton-Fundamente aufgenommen werden. Dieser Beton entzieht dem Boden Feuchtigkeit, so dass massive und nachhaltig schädigende Eingriffe in den Wasserhaushalt der ganzen Umgebung die unausweichliche Folge sind. Und das in den letzten intakten Natur- und Erholungsgebieten wie der Elbenröder Steinfirst und dem Homberg – ganz zu schweigen von der optischen Zerstörung des Landschaftsbildes.“ So sei es nun nicht mehr verwunderlich, dass sich im Vogelsbergkreis mehr und mehr Widerstand gegen ungezügelte und unverhältnismäßige Eingriffe rege, so etwa in Form der neuen Bürgerinitiative „Gegenwind-Vogelsberg“. „Man kann mitunter den Eindruck bekommen, die zwei Prozent der Landesfläche, die für Windkraft genutzt werden sollen, seien ausschließlich auf den Vogelsberg beschränkt“, klagt die BI und fordert die überfällige Einbeziehung der vorhandenen windstärkeren hessischen Regionen mit ein.

Angesichts der drohenden Eingriffe und der Machenschaften von „windigen“ Projektieren mit ihren örtlichen Helfershelfern sei es nach wie vor von höchster Wichtigkeit, dass die Alsfelder Kommunalpolitik und die Verwaltung die Aufstellung des Teil-Flächennutzungsplans weiter konstruktiv vorantreiben. „Und für den schlimmsten Fall von rechtswidrigen Genehmigungen ist es von unschätzbarer Bedeutung, dass Bürgermeister Becker kürzlich öffentlich versicherte, dass die Stadt die Bürger notfalls gerichtlich schützen werde“, so die BI abschließend. +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön