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01.06.12 - Region

Naturschutzgroßprojekt in erster Phase - Kartierungsarbeiten sind angelaufen

Mit Hilfe umfangreicher Kartierungen untersucht derzeit das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg die Nationalbedeutende Artenvielfalt des Vogelsberges, um aktuelle Informationen zum Zustand des Naturraums zu bekommen. Darauf aufbauend werden im Projekt Maßnahmen geplant und durchgeführt, die helfen sollen, den Naturraum in seiner Artenvielfalt gemeinsam mit den Landnutzern zu erhalten und weiter zu entwickeln. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Naturschutzinformationszentrum Hoherodskopf erläuterten Karl-Peter Mütze, Vorsitzender des Verein Natur- und Lebensraum Vogelsberg, der für das Projekt zuständig ist, Projektleiter Sebastian Stang und Alexander von Küchler von der Planungsgruppe Natur & Umwelt/Frankfurt/M sowie Professor Harald Kunze/Büro für kreative Leistungen ABRAXAS in Weimar den derzeitigen Stand der Arbeiten.

Für eine Planungsfläche von rund 9800 ha werden im Projekt bestehende Maßnahmenplanungen von Natura 2000-Gebieten, Naturschutzgebieten sowie weiterer naturschutzfachlicher Planungen in einen Pflege- und Entwicklungsplan zusammengeführt. Auf rund 2/3 der Planungsfläche können dabei Daten der FFH-Maßnahmenplanung genutzt werden, sodass in diesem Jahr noch auf rund 3300 ha Daten neu erhoben beziehungsweise aktualisiert werden müssen. Im Fokus stehen hierbei sowohl mehr als 85 bedrohte Gefäßpflanzen, Flechten, Moose, Pilze als auch mindestens 140 bedrohte Fledermaus-, Vogel-, Tagfalter-, Käfer- und Fischarten, die im Vogelsberg derzeit vorkommen. Die über Jahrhunderte gewachsene feingliedrige Kulturlandschaft des hohen Vogelsberges sei durch eine Fülle von unterschiedlichen Lebensräumen gekennzeichnet, die sich teilweise auf kürzestem Raum abwechselten und so der Nationalbedeutenden Artenvielfalt gute Lebensbedingungen bieten würden, betonte Projektleiter Stang. Gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Vogelsbergkreis fördert der Bund derzeit in der Planungsphase das Projekt im Rahmen des Programms „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ mit rund 800.000 Euro und voraussichtlich weiteren rund 9,5 Millionen Euro für die Umsetzung geplanter Maßnahmen ab 2014.

Die jetzt angelaufen Kartierungen sollen eine fundierte Planungsgrundlage für die anschließende Maßnahmenplanung schaffen und auch die nationale Bedeutung des Projektgebietes für den Arten- und Lebensraumschutz weiter untermauern. Eine Arbeitsgemeinschaft aus den Firmen Planungsgruppe für Natur und Umwelt (PGNU) aus Frankfurt, PlanWerk aus Nidda sowie Abraxas - Tourismus und Regionalberatung aus Weimar führt im Auftrag des Projektträgers die Kartierungsarbeiten und eine Befragung land- sowie forstwirtschaftlicher Betriebe durch. Derzeit sei Halbzeit der im Februar 2011 begonnenen 1. Phase, meinte Vorsitzender Mütze.

Vom Herbst an werde dann bis zum Sommer 2013 der Pflege- und Entwicklungsplan sowie eine sozioökonomische Analyse mit dem Ziel erstellt, ein tragfähiges Konzept zur Integration von Naturschutz in die Land- und Forstwirtschaft für den Naturraum Vogelsberg zu finden. Hierbei soll das Projekt auch mit anderen Wirtschaftsbereichen und Projekten der Region, wie beispielsweise dem Geopark, stark vernetzt werden, um beidseitig neue Wertschöpfungspotenziale für die Region zu erschließen. Gesamtziel sei es, so Mütze abschließend, gemeinsam mit Landnutzern national bedeutsame Bergmähwiesen und Wälder zu erhalten und zu entwickeln. ++gr++

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